Daß das Weib sich nicht beklage
     Ueber Unbeständigkeit;
Daß die Männer wankend werden
     In der Liebe, mit der Zeit.
5 Blickt umher in der Natur:
     Alles ew’ger Wechsel nur,
Muß der Mann in dieser Spur
     Nicht auch gehen? Seid...

Poet: Robert Burns

Als noch nach Meg ich seufzte schwer,
War sie ein Engel, hold und hehr,
Seit wir verehlicht – fragt nicht mehr –
     Da liegt der Hund begraben. –
5 Meg war so weich wie Frühlingswind,
Ein so natürlich, liebes Kind –
Doch Klüg’re schon betrogen sind –...

Poet: Robert Burns

[14] Damon und Doris.

Doris.
Geh Damon, sahst du nicht, wie jener Schmetterling
Die junge Rose dort boshaftig...

Das Auge voll Thränen, das Herz voller Weh,
Nur Schmerz, keine Freude, wohin ich auch seh’;
Verlassen und einsam – den Freund ich verlor
Und die Stimme des Trostes klingt nie in mein Ohr.

5 O Lieb’, Du hast Wonnen – tief hab’ ich geliebt!
O Lieb’, Du hast...

Poet: Robert Burns

[41]
         Das Bild der Sehnsucht.

Süsses Bild, das mir mit leisem Sehnen
Herz und Sinn, und Geist und Auge füllt!...

Wer hellt mit sanftem Tagesschein
des Lebens düstre Wüsteneyn? –
Wem dank’ ichs, daß nach trüber Nacht
der Freude Blick mir wieder lacht? –

5      Dir, Götterfunken! dir Genie!
dir beug’ ich dankend meine Knie! –
Ein Stral von dir in Wüsteneyn
...

Das Blümlein Wunderschön.
Lied des gefangenen Grafen.
Graf.
     Ich kenn ein Blümlein Wunderschön
Und trage darnach Verlangen,
Ich möcht es gerne zu suchen gehn,
Allein ich bin gefangen,
5 Die Schmerzen sind mir nicht gering,
Denn als ich...

          Das Flüchtigste.

     Tadle nicht der Nachtigallen
Bald verhallend süßes Lied;
Sieh wie unter allen, allen
Lebensfreuden, die gefallen,
5 Stets zuerst die Schönste flieht.

     Siehe wie im Tanz der Horen
Lenz und Morgen schnell...

     Edel sey der Mensch,
Hülfreich und gut!
Denn das allein
Unterscheidet ihn,
5 Von allen Wesen,
Die wir kennen.

     Heil den unbekannten
Höhern Wesen,
Die wir ahnden!
10 Sein Beyspiel lehr’ uns
Jene glauben.

     ...

[65] Das Gelübde.

Unter dicht bewachsnen Linden
Fand mich Damon ganz allein,
Und er glaubt aus tausend...