• [195]       Die Spinne.

         Nei lueget doch das Spinnli a,
    wie’s zarti Fäde zwirne cha!
    Bas Gvatter meinsch, chasch’s au ne so?
    De wirsch mers, traui, blibe lo.
    5 Es machts so subtil und so nett,...

  • In ein gewißes Haus kam einmal eine Spinne,
    Und hub allda zu spinnen an,
    Und sprach zum Seidenwurm: „Sieh da, was ich beginne!
    „Ein Beytrag stünde mir von dir nicht übel an.“ –
    5 Der Seidenwurm ließ sonder Zwang
    Sich sogleich dazu willig finden,
    Und fängt wohl an, ihr ellenlang=
    Gedrehte Fäden einzusenden;
    Die legt sie dann in ihr Gemächt...

  • Die Spinnen.

    Lernet von ihnen die Kunst, wie man auf rauhere Tage
          Kürzer und fester zugleich ordne das sich’re Geweb.
    Seyd ihr des Frühlings gewiß, des milderen, wohl euch, so schwebe
          In dem beweglichen Bau weicher der Faden dahin.
    5 Sehet! die Spinn’ allein webt sorgenvoll und bedächtig,
          Sorglos haschet der Mensch oft nach dem...

  • [452] Die Stadt
    (Reinschrift, in Entwurf übergehend)

    Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein
    Zerreißet vor des Mondes Untergang.
    Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang
    Und blinzeln mit den Lidern, rot und...

  • [9]
     Die Stadt.

    Am grauen Strand, am grauen Meer
    Und seitab liegt die Stadt;
    Der Nebel drückt die Dächer schwer,
    Und durch die Stille braust das Meer
    5 Eintönig um die Stadt.

    Es rauscht kein...

  • [39] Die Stadt im Meer.

    Das ist des Todes Residenz,
    Diese seltsame Stadt im fernen Westen.
    Hier thront er und ertheilt Audienz
    Den Bösen und Guten, den Schlimmsten und Besten.
    5 Hier stehen...

  • [248]

         Die Sternbilder.

    So ist’s bis heut gegangen,
    Und wiederum so fangen
    Von vorn das Jahr wir an,
    Nach altem Sternenplan.

    5 Am Thierkreis, an dem Himmel
    Dreht sich das Weltgetümmel;...

  • Die Sterne.

         Wie wohl ist mir im Dunkeln!
    Wie weht die laue Nacht!
    Die Sterne Gottes funkeln
    In feierlicher Pracht.
    5 Komm, Ida, komm ins Freie,
    Und laß in jene Bläue,
    Und laß zu jenen Höhn
    Uns staunend aufwärts sehn!

         Sieh wie die Leier schimmert
    10 Sieh, wie der Adler glüht!
    Sieh, wie die Krone flimmert,...

  • [20] Die Stille

    Hörst du, Geliebte, ich hebe die Hände –
    hörst du: es rauscht …
    Welche Gebärde der Einsamen fände
    sich nicht von vielen Dingen belauscht?
    5 Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider
    ...

  • #EANF#