In ein gewißes Haus kam einmal eine Spinne,
Und hub allda zu spinnen an,
Und sprach zum Seidenwurm: „Sieh da, was ich beginne!
„Ein Beytrag stünde mir von dir nicht übel an.“ –
Der Seidenwurm ließ sonder Zwang
Sich sogleich dazu willig finden,
Und fängt wohl an, ihr ellenlang=
Gedrehte Fäden einzusenden;
Die legt sie dann in ihr Gemächt
Jezt hier, jezt anderwärts zurecht. –
Da sizt sie nun entzükt in sich verloren
Ob ihrem Wunderding, das sie zur Welt gebohren;
Als plözlich aufgemacht
Die Stubenthüre kracht. –
Die Spinne und der Seidenwurm
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Wer frey’te, kauft’ sein Weib sich sonst –
Jezt kriegt man eine Frau – umsonst. -
Getrost! Izt würgt das Pfuscherheer
Mit Henkers Hand das Volk nicht mehr,
Das Mittel ist jezt ausgedacht,
Das man sie all – zu Doktors macht. -
O die du, rund wie meiner Väter Schild,
Wandelst, Sonne, dort oben!
Woher dein ewig Licht? Von wannen quillt
Dein Stralenstrom? Mit Majestät erhoben
Trittst du herfür! – Da zittern zurük
Die dunkeln Gestirne vom tagenden Himmel:
Frostig bleich fliehet... -
Wohl nicht ums ganze Erdenrund
Möcht ich, spricht Fräulein Kunigund,
Des Nachts mehr in den Spiegel schauen –
Des Satans scheußlich Angesicht
Sah ich daraus leibhaftig schauen –
Bei Gott! spricht Veit, ich zweifle nicht,
Man siehts ja selbst beim... -
In ein gewißes Haus kam einmal eine Spinne,
Und hub allda zu spinnen an,
Und sprach zum Seidenwurm: „Sieh da, was ich beginne!
„Ein Beytrag stünde mir von dir nicht übel an.“ –
Der Seidenwurm ließ sonder Zwang
Sich sogleich dazu willig finden,
Und...