Weißt du es noch, wie dir im Spiel
Am Raine des Gartens ein Band entfiel,
Wie mein bebender Finger mit heimlicher Hast,
Du süßestes Mädchen, das Pfand erfaßt,
Und meine Wonne ich nun verborgen
Entgegengeträumt dem nächsten Morgen? -
Du weißt es nimmer, denn bald vergißt
Ein Kind sich selbst, das selig...
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Laß diesen hauchenden Maienstrauß
In deinen Busen mich versenken
Und über diesen Lenz hinaus
Das holde Geheimniß froh bedenken,
Daß dieser Frühling in uns erregt
Zwei neue lebendige Welten,
Die ewig möchten süß bewegt
Das Höchste einander gelten,
Die rastlos verlangend und nie genug... -
Aus allen Frauen muß ich dich erheben,
Auf allen Wegen suchen muß ich dich,
Den einen Ort nur hat die Welt für mich,
Wo ich dich weilen denken darf und weben.
Und wie ein Schutzgeist möcht' ich dich umgeben,
Du, deren einz'gem Bild noch keine glich,
Die Seele dürstet, dir zu opfern sich,
Und... -
Die Blumen sind herabgesunken,
Vom heißen Kuß der Sonne matt;
Und hast auch du dich müd getrunken,
Sag, schöne Freundin, bist du satt?
Nein, laß uns nimmermehr erwachen
Aus dieses Kusses Ewigkeit,
Der hat die Blumen sterben machen,
Der sie gemahnet an die Zeit.
Reich... -
Kein Puls ist ohne dich vergangen,
Seitdem ich dir begegnet bin,
Wer so den Strahl in's Herz empfangen,
Kann nicht mehr leben ohne ihn.
Und wenn sie alle dich verließen
Und käm' der Freunde keiner mehr,
Ein Netz von Liebe will ich schließen
Mein ganzes Leben um dich her.
... -
Schau diese Welt, an Wundern reich,
Und alle nur sich selber gleich,
Es möcht' im weiten Sonnenschein
Kein Blatt noch Blütlein anders sein,
Denn was aus Zweig und Knospe kam,
Ist schön genug und wundersam;
Doch mein Triumph und Jauchzen ist,
Daß du nicht eine Andre bist,
Daß ich, du liebe... -
Der Bote kommt - o süße Schrift,
Die, Liebster, du mir schriebst!
Laß sehn dein ungeduldig Kind,
Wie treu du es noch liebst.
Du zitterst, Herz? o zittre nur
Und hüpf' in sel'gem Lauf;
Es zittert ja die Erde auch,
Thut sich der Himmel auf.
Die Welt weiß nicht, was er... -
Im frühsten Lenze hat sie mich
Geküßt bei Tagesneige;
Es stahl ein Abendlüftchen sich
Durch zitternde Pappelzweige.
O Lüftlein, das so leis genaht,
Du wardst ein Stürmen und Sausen,
Und ihrer Lippe stille That
Ein Gähren und ein Brausen,
Das nächtlich kam, in wilder... -
Kaum auf die Stirne küßt' ich dich
Und war erschrocken fast,
Als du wie eine Zuflucht mich
So heiß umfangen hast,
Als fiebernd immer voller mir
Am Hals dein Schluchzen quoll,
Und deine Pulse sich gejagt,
Sprachlosen Odems voll.
Da ahnt' ich wohl, du kleines Herz,... -
Des Herzens Sehnen war erreicht,
Du lagst in meinen Armen geschlossen,
Und Liebe, der kein Lieben gleicht,
Hab' ich an deiner Brust genossen;
"Wir sind allein auf dieser Welt!"
Rief meine Seele froh vermessen,
"Denn Erd' und Himmel kann vergessen
Der Mann, der dich im Arme hält.
...