Aus allen Frauen muß ich dich erheben,
Auf allen Wegen suchen muß ich dich,
Den einen Ort nur hat die Welt für mich,
Wo ich dich weilen denken darf und weben.
Und wie ein Schutzgeist möcht' ich dich umgeben,
Du, deren einz'gem Bild noch keine glich,
Die Seele dürstet, dir zu opfern sich,
Und kann es dich beglücken - nimm mein Leben.
Doch wehe, wenn dein Herz mich lächelnd schreibt
Zu jenem Troß, dem täglichen, gemeinen,
Der liebt, so lang der Jugend Sterne scheinen,
Der, wo die Treue glüht im Mannesherzen,
Sich selbst bespiegelt in erborgten Scherzen
Und nie die Schönheit ahnte, welche bleibt.
aus: Neue Gedichte von J. G. Fischer
Stuttgart Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung
1865