• Sehnsucht, auf den Knieen
    Schauest du himmelwärts.
    Einzelne Wolken ziehen,
    Kommen und entfliehen,
    Ewig hofft das Herz.

    Liebe, himmlisch Wallen
    Goldener Jugendzeit!
    Einzelne Strahlen fallen
    Wie durch Pfeilerhallen
    In das Leben weit.

    Einsam in...

  • Die Luft ist still, und die Nacht ist hell
    Von blitzendem Mondenlichte.
    Da steigen die alten Zeiten herauf
    Und kosende Traumgesichte.
    Wie vom Waldgebirg ein Wehen rauscht
    In den Wipfeln hin und wieder,
    So rauschen empor aus der Zeitenflut
    Verklungene alte Lieder.

    Es ragen...

  • Gleich den Tagen nun die Nächte.
    Stürme brausen thalhernieder,
    Stürme toben auch im Herzen,
    Scheuchen mir die Ruhe wieder.

    Sah wohl schon die Schatten länger
    Und die Strahlen bleicher werden.
    Winterkündend war der Sturm mir,
    Laub und Blüte sank zur Erden.

    Heute sagen...

  • Weißt du ein Herz dir schlagen,
    Das treugesinnt dir ist,
    In deinen trübsten Tagen
    Fühlst du, wie reich du bist.

    Es kommt wie Sonnenlächeln
    Dir in der tiefsten Nacht,
    Wie milden Westwinds Fächeln
    In eisiger Winterpracht.

    Wem solch ein Schatz beschieden,
    ...

  • Ist es denn Wahrheit, daß dein süßer Mund
    An meinem hing in innigem Umfangen?
    Ein heil'ges Feuer lodert noch zur Stund'
    Um Seel' und Leib, mir brennen Stirn' und Wangen.
    Auf diesen Schultern lag dein Lockenhaupt,
    Du wolltest deine Thränen mir verhüllen.
    Gott sah herab, an den die Liebe glaubt,
    Gott, der...

  • Ihr alten Bücher, glänzend noch bei Nacht
    In Gold und Leder und voll weiser Lehren,
    Ihr redet mir von einst'ger Kaiserpracht,
    Bringt Platon, Sirach, Epikur zu Ehren.
    Ihr baut mir eine Welt aus euren Blättern,
    Und Geister steigen auf aus euren Lettern.

    Ach, ich ersehne nur im Mondenschein
    Ein...

  • Die Nächte stürmen, doch die Seele singt:
    Du bist doch mein!
    Ich habe dich erworben,
    Und aller Jahre herbe Pein,
    In diesem Herbst ist sie dahingestorben.

    Die Stürme brausen, doch die Sehnsucht schweigt.
    An deiner Brust
    Ist selig Ruhn und Bleiben.
    Die Rosen wilder Jugendlust,...

  • Flocken fallen über Nacht tief und weit und breit,
    Daß die Weg' und Straßen all' morgen sind verschneit.
    Qualgedanken über Nacht fallen schwer mich an,
    Daß das Herz auch seinen Weg nicht mehr finden kann.
    Fiel' auch Schnee noch tausendfach, Sonne scheint aufs Neu',
    Nachtgedanken scheucht hinweg dein Lieb' und Treu',...

  • Deine Wangen so roth und so zitternd dein Fuß
    Auf Steinen, den regenglatten.
    War es der sinkende Abend allein,
    Daß glühend euch machte sein Wiederschein,
    Augen, ihr schönen im Schatten?

    Siehe, verflogen ist Regen und Sturm,
    Noch einmal leuchten die Matten.
    Nur in eure Tiefen es feucht noch...

  • Hand in Hand auf lichten Höhen,
    Tief im Schattenthal zu schreiten -
    Sanfter Tage Dämmerstunden,
    Sturmesstille Winterweiten -
    Nimmer glaubt' ich euch so lieblich,
    Nimmer glaubt' ich mich so jung.
    An verflossne Jugendzeiten
    Starb nun die Erinnerung.

    Keinen Herzenswunsch zu hegen,...