Ist es denn Wahrheit, daß dein süßer Mund
An meinem hing in innigem Umfangen?
Ein heil'ges Feuer lodert noch zur Stund'
Um Seel' und Leib, mir brennen Stirn' und Wangen.
Auf diesen Schultern lag dein Lockenhaupt,
Du wolltest deine Thränen mir verhüllen.
Gott sah herab, an den die Liebe glaubt,
Gott, der die Sehnsucht krönte mit Erfüllen.
Und noch einmal und inniger umschlang
Mein Arm dich, holde Seele, wonnetrunken.
Dein Auge weinte; doch die Seele sang,
Daß zwischen uns der letzte Bann gesunken.
Aus warmer Nacht klang eine Glocke fern,
Und heimlich Grüßen kam aus allen Weiten,
Denn meinem Schwure leuchtete dein Stern -
So an dir halten will ich Ewigkeiten.
Mit deinen Thränen, die der Himmel sieht,
Sind glückverheißend alle Zukunftsmühen.
Wenn Mond um Mond, wenn Jahr um Jahr entflieht,
Nie soll mir diese Stunde je verglühen.
Auf diesen Schultern lag dein Lockenhaupt,
In diesen Armen will ich dich bewahren:
Du hast in deiner Jugend mir geglaubt,
Du sollst es auch dereinst in grauen Haaren.