Siehe, die einzige Form, hingleitend in wandernden Tagen
läßt dich den Weg nicht erschaun, himmlisch und ewig erneut.
Doch in den kreisenden Wundern, dem eilenden Auge nicht sichtbar,
kündet der Gott sich schon an, so du ihn wartend begehrst....

Poet: Felix Grafe

Über meine Schläfen gleiten
Atemzüge erster Nacht.
Aufgewacht
sind die tiefsten Einsamkeiten.

Kühle Lippen legt das Dunkel
liebreich mir an Stirn und Mund.
Tief im Grund
liegt ein Wald im...

Poet: Felix Grafe

Und über allen Stunden
entrauscht das Lied der Zeit,
nun hab' ich heimgefunden
zum Glück der Zweisamkeit.

O weh! Wie mir im Feuer
ein stolzer Traum zerrann.
Doch siehe, Herz! ein neuer
kündigt...

Poet: Felix Grafe

Alles Sein ist dunkel,
Gott allein ist klar.
Abend ist gesunken
schwer und wunderbar.

Keiner ist gestorben,
Liebe, weine nicht!
Was zu nicht geworden,
wird in dir zu licht.
...

Poet: Felix Grafe

O bunte Lippen zärtlicher als Flöten,
Herabgebogen wie Gebüsch zur Winterszeit!
Ihr habt mich aus dem Staub der Morgenröten
Vorausgeschleudert in die Ewigkeit.

O Druck der Finger, Druck verschlungner Hände
Auf dem...

Poet: Felix Grafe

War es ein Traum, war's Wahrheit, diese Zeit?
Doch wie mir alles dies das Herz verbrannte
bog ich mich aufwärts in die Ewigkeit,
bis ich den Sinn der Liebe ganz erkannte.
Du warst die Liebe - ich war nur dein Kleid,
du träumtest...

Poet: Felix Grafe

Und so vergaß ich es doch - oh dürfte ich ganz es vergessen
aber lebendiger rührt stündlich den Träumer der Traum.
Ist es denn wahr, daß wir einst wie Kinder die Wiesen durchstreiften
Finger in Fingern verflochten? Sieh, meine Hände sind leer....

Poet: Felix Grafe

Wie der Jahre bekränzte Fülle das Auge mir blendet!
wie schon trägt mir die Hand leichter das harte Gewicht.
Jüngling war ich, es hing die Stirne dem schwärmenden Kinde
allen Schmerzen zum Spiel schwer zur Erde hinab.
Aber gealtert schüttelt...

Poet: Felix Grafe

Die Wiese liegt golden geschmückt,
die Schwalben, die Lerchen sind wach.
Und über den plaudernden Bach
stehn lachende Mädchen gebückt.

Wie duften der Wald und der Wind,
die Nüsse, die Küsse, der Wein.
Die...

Poet: Felix Grafe

Da trank ich - wie drängte den Lippen sich's zu
den lieblichsten Rausch und es ließ mir nicht Ruh,
da küßt ich - wie war ich zu küssen bereit -
da küßt ich die Küsse der goldenen Zeit.
So haltet, so halte noch, eh sie enteilt
die...

Poet: Felix Grafe