Siehe, die einzige Form, hingleitend in wandernden Tagen
läßt dich den Weg nicht erschaun, himmlisch und ewig erneut.
Doch in den kreisenden Wundern, dem eilenden Auge nicht sichtbar,
kündet der Gott sich schon an, so du ihn wartend begehrst.
Zärtlicher fühlt deine Hand im Morgen die hängenden Locken
und die erwachende Brust schlägt dir verwunderlich fremd.
Freundlicher auch in den Spiegel begrüßt dich ein seliges Antlitz
und der verschlafene Mund, zierlicher lacht er sich selbst.
Was du dir wartend ersehnst, noch zögert das himmlische Wunder,
Schauer der bräutlichen Nacht, ewig sind sie dahin.
Weisheit schöpfen, woher? Versandet scheint dir der Brunnen,
Wissenschaft oder Gefühl, beide erkennst du als schal.
Tiere und Bäume, nicht mehr begrüßen sie dich als Gefährten
und mit weinendem Mund fügst du dich wieder dem Tag.
Aber noch ehe die Brücke entgleitet dem taumelnden Fuße
grüßt die befreundete Hand winkend dein schlagendes Herz.
Seliger Gleichmut tut not, denn sieh: die verketteten Sinne
bindet gemeinsame Lust, trennt das gemeinsame Leid.
Sei dir selbst erst genug. Und anders blickt schon das Auge
auf den enträtselten Strom, der dir die Stunde entreißt.
Vor dir liegt nicht das Ziel. Erinnerung ist dir befohlen,
und ein gewaltiges Schicksal mag dir erleuchten den Schmerz.
Fiel nicht herrlich der Herbst dir einst auf entgoldete Wälder,
traf dich nicht sternenhaft hell einst ein erglühender Kuß?
War nicht die Schwester dir nah?
Und war nicht dein Zimmer erleuchtet,
Kind, von kindlichen Tränen, die du der Puppe geweint?
War nicht, war es nicht da, Verwirrung der menschlichen Seele,
alles vereint in dir selbst? Ach, du hast es gefühlt.
Doch du vergißest die Zeit. Vergessen hast du zu beten.
Knie du nieder zu Gott. Siehe, er kehrt dir zurück.
Patrouille II
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