• Das Mädchen
    aus der Fremde.

    In einem Thal bey armen Hirten
         Erschien mit jedem jungen Jahr,
    Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
         Ein Mädchen, schön und wunderbar.

    5 Sie war nicht in dem Thal gebohren,
         Man wußte nicht, woher sie kam,
    Und schnell war ihre Spur verloren,
         Sobald das Mädchen Abschied nahm.

  • [99] DER FREMDE

    Ohne Sorgfalt, was die Nächsten dächten,
    die er müde nicht mehr fragen hieß,
    ging er wieder fort; verlor, verließ —.
    Denn er hing an solchen Reisenächten

    5 anders als an jeder Liebesnacht....

  • [44] FREMDE FAMILIE

    So wie der Staub, der irgendwie beginnt
    und nirgends ist, zu unerklärtem Zwecke
    an einem leeren Morgen in der Ecke,
    in die man sieht, ganz rasch zu Grau gerinnt,

    5 so bildeten sie sich,...

  • [156]

     In der Fremde.

     I.

    Es treibt dich fort von Ort zu Ort,
    Du weißt nicht mahl warum;
    Im Winde klingt ein sanftes Wort,
    Schaust dich verwundert um.

    5 Die Liebe, die dahinten blieb,
    ...

  • Weite Welt, weite Welt,
    wie fremd liegst du vor mir.
    Nun, da mein heimlich Glück zerfällt,
    kehr wieder ich zu dir.

    Ungeliebt, ungesellt
    soll ich nun fort von ihr -
    Weite Welt, weite Welt,
    wie fremd liegst du vor mir. (S. 61)...

  • Unsre Lippen, unsre Hände,
    Weich und voller Blut -
    Sag': sind es nicht doch nur Wände
    Zwischen Glut und Glut?

    Sind die Leiber und das Leben,
    Was hier fühlt und spricht -
    Nicht nur Mauern, die sich heben
    Zwischen Licht und Licht?

    Manchmal, wenn wir innig flüstern...

  •  
    Der düstre Hauch, der deine Stirn umweht,
    der stille Zug, der um Erbarmen fleht,

    das Zucken, das die Lippen dir bewegt,
    hat wunderbar die Seele mir erregt. -

    Dein Antlitz spricht von kaum verwehtem Leid,
    verlornem Sinnen ist dein Blick...

  • Als mich die unbekannte Stadt
    in ihrer Nacht gefangen hielt,
    was kamst du nicht in meinen Traum?

    Mir war's, als ob dein Lächeln matt,
    totmatt mir um die Wangen spielt -
    doch kamst du nicht in meinen Traum!

    Dann sank ich wie ein welkes Blatt,
    das niemandes Verlangen hielt,...

  • Vielleicht ist alles gar nicht wahr,
    und daß ich in die Fremde fahr',
    früh kaum ein Traum noch blieb,
    aus dem dich meine Stimme rief,
    du liest im Bett von meinem Brief
    nur dies: "Ich hab' dich lieb!"

    Ich hab' dich lieb und bin bei dir,
    obwohl in fremder Stube hier
    ich einsam...

  • Sah dich heut vorübergeh'n:
    Aus dem schwarzen Morgenkleide
    Hob der weiße Nacken sich
    Und die Nacht gewellter Haare.

    Was im Grund der Augen glüht,
    Ruht auf glänzend weißer Stirne,
    Was die Lippe heimlich spricht,
    Ach, ich sinne Tag um Tage ...

    Doch in Nächten...