’S ist ein Bursch in dem Städtchen,
Den lieben die Mädchen
’S wär schad’, wenn er schiede von uns immerdar;
Er ist hübsch, offenbar
5 Sein Auge so klar
Und dann hat er natürlich gekräuseltes Haar.
Sein Rock, der ist grau
Und die Mütze ist blau
Schneeweiß ist die Weste, als ging’s...
-
-
Nun lacht die Wiese, blüht der Dorn
In holder Frühlingszeit:
Das, sanft bewegte, grüne Korn
Sich milden Regens freut.
5 Die ganze Schöpfung trinkt mit Lust
Was Gott beschieden hat,
Nur ich allein, mit wunder Brust,
Geh’ auf der Sorge Pfad.Das Fischlein in dem Silberbach,
10 Schießt blitzend hin und her,... -
Du Stern im müden Morgenstrahl,
Du flohst nicht mit der Finsterniß;
Du bliebst, zu schau’n des Tages Qual,
Der Mary mir vom Herzen riß.
5 O, theurer Schatten, mir entrückt,
Wo weilst Du nun, in sel’ger Ruh’?
Schau’st Du auf mich, so schmerzbedrückt,
Dann läch’le, Selige, mir zu. –Die Stund’ vergeß ich nimmermehr...
-
O, liebes Vöglein, nicht entweich’,
Verlaß nicht deinen schwanken Zweig;
Ein armes Herz kommt thränenreich
Dein klagend Lied zu hören.5 Noch einmal diesen süßen Ton!
Ich merke auf, behalt’ ihn schon,
Vielleicht wird sie gerührt davon
Und wird mich dann erhören.Sag, war dein Liebchen falsch gesinnt,
10 So leicht und... -
Feuchtes Siegel sanfter Triebe
Künft’gen Glückes Vorgenuß,
Süßes Band der jungen Liebe,
Herzensblümlein, Mädchenkuß.5 Sprechend Schweigen, stumm Erklären,
Feuerquell und Kindlichkeit,
Bittend Schmeicheln, keusch’ Gewähren,
Morgenroth der schönsten Zeit.Und, bei’m Abschied, frohes Klagen,
10 Wenn die... -
Ja, wünsche mir Glück nur, wenn Ihr seht,
Wie sich mein schnurrend Rädchen dreht;
Das thut mir wohl, vom Kopf zur Zeh’,
Wärmt mich, wenn ich zu Bette geh’.
5 Ich setz’ mich nieder, sing’ und spinn’,
Bis spät zum Sommerabend hin;
Zufrieden, wenn’s auch ärmlich geht –
Wenn sich nur noch mein Rädchen dreht. –Zu jeder Hand ein Bächlein...
-
Betrog’ner Bursch! Vergnügen,
Das Dir das Weib kann geben,
Wird baldigst Dich belügen
Verbittern Dir Dein Leben.5 Die Wogen auf dem Meere,
So wechselnd anzuschauen,
Der Wolken flieh’nde Heere,
Sind Bilder nur der Frauen.O, schämst Du Dich nicht, Junge,
10 Dein Schicksal zu beklagen?
Gebrauche... -
Daß das Weib sich nicht beklage
Ueber Unbeständigkeit;
Daß die Männer wankend werden
In der Liebe, mit der Zeit.
5 Blickt umher in der Natur:
Alles ew’ger Wechsel nur,
Muß der Mann in dieser Spur
Nicht auch gehen? Seid gescheidt!Seht Ihr Wind und Wolken gehen?
10 Ebb’ und Fluth im ew’gen Meer?
... -
Als noch nach Meg ich seufzte schwer,
War sie ein Engel, hold und hehr,
Seit wir verehlicht – fragt nicht mehr –
Da liegt der Hund begraben. –
5 Meg war so weich wie Frühlingswind,
Ein so natürlich, liebes Kind –
Doch Klüg’re schon betrogen sind –
Da liegt der Hund begraben. –Wie wir jetzt leben, Meg und ich,
10 Wie wir... -
Das Auge voll Thränen, das Herz voller Weh,
Nur Schmerz, keine Freude, wohin ich auch seh’;
Verlassen und einsam – den Freund ich verlor
Und die Stimme des Trostes klingt nie in mein Ohr.5 O Lieb’, Du hast Wonnen – tief hab’ ich geliebt!
O Lieb’, Du hast Schmerzen, die tief mich betrübt,
Nun will mir verbluten das Herz in der Brust,
Es ist...