Ja, wünsche mir Glück nur, wenn Ihr seht,
Wie sich mein schnurrend Rädchen dreht;
Das thut mir wohl, vom Kopf zur Zeh’,
Wärmt mich, wenn ich zu Bette geh’.
Ich setz’ mich nieder, sing’ und spinn’,
Bis spät zum Sommerabend hin;
Zufrieden, wenn’s auch ärmlich geht –
Wenn sich nur noch mein Rädchen dreht. –
Zu jeder Hand ein Bächlein fließt,
Das sich zuletzt in eins ergießt;
Und, über’m Pfuhl weg, reicht die Hand,
Die Birk’ der Hagedornenwand,
Damit das Fischlein sichrer sei,
In Ruh’ das Vöglein brüt’ sein Ei;
Die Sonne mir in’s Fenster späh’t,
Wo schnurrend sich mein Rädchen dreht.
Im luft’gen Laub die Taube klagt,
Lauscht, was das Echo wiedersagt;
Der Hänfling in dem Haselstrauch,
Mischt keck in das Gespräch sich auch,
Der Pirol ruft im grünen Hag,
Das Rebhuhn schwirret auf der Brach,
Die Schwalbe streicht ganz in der Näh’,
Wo ich mein schnurrend Rädchen dreh’.
Nehm’ wenig ein, geb’ wenig aus,
Doch nie ist Neid bei mir zu Haus,
Und nimmer tauscht’ ich meinen Stand
Mit großer Herren eitlem Tand.
In allem Anseh’n, aller Macht,
In allem Glanz und aller Pracht,
Ihr nie so froh sie lachen seht,
Als Beß, wenn sie ihr Rädchen dreht.