• Wer innig liebt und weise,
    Der hält die Lieb' geheim,
    Sie bleibt in reinem Kreise
    Und süß wie Honigseim.

    Doch ob sie schön verhüllt ist,
    Es drängt dich zum Gestehn;
    Denn wo das Herz erfüllt ist,
    Der Mund will übergeh.

    Es drängt dich - und du zauderst!
    Du...

  • Ein Wunder ist die Rose!
    Tieflabend Herz und Sinn,
    Das Bild der Lieb' und Freude,
    Glanzfrohe Königin.

    Die Lilie steht daneben
    In edlem Weiß und Gold,
    Ein Engel, rein und selig,
    Ein Engel, rein und hold.

    Wo gibt es ihres Gleichen?
    Doch sieh, die Liebste...

  • Die Liebe, die mit Himmelslust
    Aus ew'gem Borne fließt,
    Sie macht, daß immer wunderneu
    Der Sehnsucht Blüte sprießt.

    Glänzt dir nach allem Glück ein Aug'
    Von Liebe süß bethaut,
    So hast du's nicht nur nie so schön,
    Du hast es nie geschaut.

    Du staunst entzückt, es webt...

  • Einmal in ernster Stunde,
    Da konnt' ich glücklich sein.
    Ein Ja von deinem Munde,
    Und Alles nannt' ich mein.

    Ein Wort aus deinem Herzen,
    Das liebentschlossen war,
    Zu theilen Freud' und Schmerzen,
    Zu trotzen der Gefahr.

    Den Lebensbund zu wagen
    Mit...

  • Du liebes Bild, das mir erschienen!
    So kindlich heiter und so fein,
    Mit lichten, seelenholden Mienen!
    Welch' eine Lust war's, dir zu dienen
    In deiner Augen süßem Schein!

    Das Schicksal hat dich mir entrissen -
    Die Sonne schwand. Ich bin umwebt
    Von öden, bangen Finsternissen,
    Daß...

  • Du hast mir vieles Leid gebracht,
    Das Glück, ich mußt' es büßen.
    Doch Leiden zu versüßen
    Hat das erlebte Glück die Macht.

    Du hast mir heitres Licht gebracht
    In dieses düstre Leben,
    Und, warst du recht im Geben,
    Mich unaussprechlich froh gemacht.

    Die Liebe, sie...

  • In dem buntbewimpelten Nachen,
    Auf dem silbernhauchenden See,
    An der Seite des holden Mädchens
    Ward mir so wohl und so weh.

    In der Mittagsschwüle da rauschten
    Die Wellen so wohligfrisch,
    Weitab zum fernen Lande
    Mit bläulich duft'gem Gebüsch.

    Wie süß war das zu fühlen...

  • Ich liebte mein Mädchen wohl lange Zeit,
    Sie hatte mir Sinn und Herz erfreut,
    Allein bei all der Liebeslust
    War mir ihr Werth doch wenig bewußt.

    Wohl war es mir süß und gar so schön,
    Zum Liebchen wieder und wieder zu gehn.
    Doch meint' ich zuletzt, es müßt' so sein,
    Und liebte nur so in den...

  • Vom schwärzlichen Himmel in schauerndem Wind,
    Da regnet's in prasselndem Takt,
    Es stehen die Häuser so düster und blind,
    Die Steine gewaschen und nackt.

    Und traurige Stille bei leiserem Wehn
    Die Räume der Straßen erfüllt!
    Nur einzelne dunkle Gestalten sie gehn
    Dort unten vermummt und...

  • Die Menschen lassen eisigkalt
    Durch ihre Reih'n mich wandeln,
    Für sich nur sorget Jung und Alt
    In eigensücht'gem Handeln.

    Und nur zu bitterm Zank und Streit
    Die Andern sich bemühen.
    Der Liebe wird Gehässigkeit
    Und Eisesfrost dem Glühen.

    Geliebte, die du mir allein...