Die Liebe, die mit Himmelslust
Aus ew'gem Borne fließt,
Sie macht, daß immer wunderneu
Der Sehnsucht Blüte sprießt.
Glänzt dir nach allem Glück ein Aug'
Von Liebe süß bethaut,
So hast du's nicht nur nie so schön,
Du hast es nie geschaut.
Du staunst entzückt, es webt vor dir
Ein unbegreiflich Glück!
Und, wie du's fassest, immer bleibt
Unendliches zurück.
Aus: Melchior Meyr Biographisches. Briefe. Gedichte
Aus seinem Nachlasse aus der Erinnerung
herausgegeben von Max Graf von Bothmer und Moriz Carriere
Leipzig F. A. Brockhaus 1874