Melchior Meyr

  • Daß lieblich du erheiterst meine Tage,
    Ich muß es dir, mein artig Mädchen, lassen.
    Du streuest reich auf meine Lebensstrassen
    Die schönsten Blümchen - was ich redlich sage.

    Doch Eines treibt mich stets zu neuer Klage:
    Daß...

  • 1.
    (Variation eines Goethe'schen Liedes)
    Wenn nach hellem, frohen Tage
    Dämmerung im Stübchen fließt,
    Da geschieht es, daß auf einmal...

  • Wollt's Lieben wohl lassen,
    Wollt' küssen nit mehr,
    Wenn's nur nit von allem
    Das Schönste grad wär.
    _

    Könntst du nur mein Schätzel
    Ein einzigsmal sehn,
    Du thätst nix mehr sagen
    Und...

  • Er sitzt bei meiner Liebsten dort
    In unbefangnem Scherz,
    Die Worte fließen munter fort
    Und ruhig schlägt sein Herz.

    Ich weile still alleine hier,
    Von ferne seh' ich hin,
    Und ach die süßeste Begier
    ...

  • Die Menschen lassen eisigkalt
    Durch ihre Reih'n mich wandeln,
    Für sich nur sorget Jung und Alt
    In eigensücht'gem Handeln.

    Und nur zu bitterm Zank und Streit
    Die Andern sich bemühen.
    Der Liebe wird Gehässigkeit...

  • Vom schwärzlichen Himmel in schauerndem Wind,
    Da regnet's in prasselndem Takt,
    Es stehen die Häuser so düster und blind,
    Die Steine gewaschen und nackt.

    Und traurige Stille bei leiserem Wehn
    Die Räume der Straßen erfüllt!...

  • Ich liebte mein Mädchen wohl lange Zeit,
    Sie hatte mir Sinn und Herz erfreut,
    Allein bei all der Liebeslust
    War mir ihr Werth doch wenig bewußt.

    Wohl war es mir süß und gar so schön,
    Zum Liebchen wieder und wieder zu gehn....

  • In dem buntbewimpelten Nachen,
    Auf dem silbernhauchenden See,
    An der Seite des holden Mädchens
    Ward mir so wohl und so weh.

    In der Mittagsschwüle da rauschten
    Die Wellen so wohligfrisch,
    Weitab zum fernen Lande...

  • Du hast mir vieles Leid gebracht,
    Das Glück, ich mußt' es büßen.
    Doch Leiden zu versüßen
    Hat das erlebte Glück die Macht.

    Du hast mir heitres Licht gebracht
    In dieses düstre Leben,
    Und, warst du recht im Geben,...

  • Du liebes Bild, das mir erschienen!
    So kindlich heiter und so fein,
    Mit lichten, seelenholden Mienen!
    Welch' eine Lust war's, dir zu dienen
    In deiner Augen süßem Schein!

    Das Schicksal hat dich mir entrissen -
    ...