Du hast mir vieles Leid gebracht,
Das Glück, ich mußt' es büßen.
Doch Leiden zu versüßen
Hat das erlebte Glück die Macht.
Du hast mir heitres Licht gebracht
In dieses düstre Leben,
Und, warst du recht im Geben,
Mich unaussprechlich froh gemacht.
Die Liebe, sie verstummte sacht
Und floh zuletzt in's Weite.
Ich träumte dich zur Seite -
Wie süß - und bin allein erwacht.
Du, Flatternde, hast nicht gedacht
An meines Herzens Qualen! -
Du wirst mir immer strahlen
Der liebste Stern in dunkler Nacht.
Aus: Melchior Meyr Biographisches. Briefe. Gedichte
Aus seinem Nachlasse aus der Erinnerung
herausgegeben von Max Graf von Bothmer und Moriz Carriere
Leipzig F. A. Brockhaus 1874