•      Was treibt und tobt mein tolles Blut?
    Was flammt mein Herz in wilder Gluth?
    Es kocht mein Blut und zischt und gährt,
    Und grimme Gluth mein Herz verzehrt.

    5      Das Blut ist toll, die Flamme wild,
    Weil zu mir kam ein Traumgebild;
    Es kam der finstre Sohn der Nacht,
    Und hat mich keuchend fortgebracht.

         Er bracht’ mich in ein...

  •      Was will die einsame Thräne?
    Sie trübt mir ja den Blick.
    Sie blieb aus alten Zeiten
    In meinem Auge zurück.

    5      Sie hatte viel leuchtende Schwestern,
    Die alle zerflossen sind,
    Mit meinen Qualen und Freuden,
    Zerflossen in Nacht und Wind.

         Wie Nebel sind auch zerflossen
    10 Die blauen Sternelein,
    Die mir jene...

  •      Ich stand gelehnet an den Mast,
    Und zählte jede Welle.
    Ade! mein schönes Vaterland
    Mein Schiff, das segelt schnelle!

    5      Ich kam schön Liebchens Haus vorbei,
    Die Fensterscheiben blinken;
    Ich guck’ mir fast die Augen aus,
    Doch will mir niemand winken.

         Ihr Thränen, bleibt mir aus dem Aug’,
    10 Daß ich nicht dunkel sehe...

  • [76]
    Wear i sei.

    I bi’ gebôara’n unter Tannazapfa,
    Im Wald duß wôara’n älltäg vola Haz[1].
    Drum bi’n i au wia d Braumbeerkrapfa[2],
    Wia d Hoidelbeera schiar so...

  • Im alten Parke, still und grau verhangen,
    sind zwei Gestalten leis vorbeigegangen.

    Um ihre Lippen schwebt ein weicher Traum,
    ihr Aug’ ist tot, ihr Wort – du hörst es kaum.

    5 Im alten Parke, still und grau verhangen,
    zwei Schatten weckten, was vorbeigegangen.

    – Der alte Sinnentaumel – weisst du noch?
    – Was willst du mahnen dran, vergass ich’s...

  • [2] Weihe an Hellas.

    Ah! Greece! – they love thee least who owe thee
                                  most ....... Byron.

    Die Du an der Kindheit Gränzen
    ...

  • [316] Weihe der Freundschaft.

    O sel’ge Stunde stiller Weihe,
    Wo Seele sich zur Seele neigt,
    Und vor dem Flug zur Himmelsfreie
    Der Staub der Erde von uns weicht.

    5 Wo wir gleichstrebend uns...

  • [260] Weihe zu den 1868 erschienenen Gedichten.

    Einst hab’ „des deutschen Mädchens Lieder“
    Ich Euch als ersten Gruß geweiht,
    Sie hallten wohl bei vielen wieder
    In einer sturmbewegten...

  • [23] Weihnacht 1888.

    Ihr sagt von uns, wir seien abgestorben
    Im Lebenskampf dem kindlichen Gefühl;
    Wir seien Richter, forschend, streng und kühl,
    Und für der Andacht Zauber längst verdorben.
    5 Wie ihr’s...

  • [603] Weihnachten.

    Markt und Straßen stehn verlassen,
    Still erleuchtet jedes Haus,
    Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
    Alles sieht so festlich aus.

    5 An den Fenstern haben Frauen
    Buntes...