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  •      [19] ELEND

    Komm, schneller Tod. Der Morgen blaut so heiter.
    Ich wandle durch die Gassen, Tod, so matt.
    Mich stiert ein Kind an. Flammen über die Stadt!
    Ein welkes Kind nicht weit von seinem Vater.
    5 Der bange Mann...

  • [65] Elfenlied.

    Bei Nacht im Dorf der Wächter rief:
                   Elfe!
    Ein ganz kleines Elfchen im Walde schlief –
                   Wohl um die Elfe! –
    5 Und meint’, es rief ihm aus dem Thal
    Bei seinem Namen die...

  • [13] Elfentanz.

    Des Tages Stimmen sind verhallt,
    Im Schlummer liegt der Föhrenwald,
    Die Nacht beginnt zu weben.
    Da lispelt es am Heidenstein,
    5 Da raunt’s in Lüften zart und fein...

  • Ellwieens Schwanenlied.
    Zu singen im Herbste.

         Wie blickst du aus dem Nebelduft,
    O Sonne, bleich und freundlich!
    Wie weht die dunstbeladne Luft
    So rauh und menschenfeindlich!

    5      Es girrt die sterbende Natur
    Ihr Schwanenlied so traurig,
    Es stehen Busch und Wald und Flur
    So herbstlich und so schaurig.

         Ihr...

  • [277] Emancipation.

    Ja, die Fastnacht! – die gefällt,
    Ist der Lenz im Winter,
    Aber von dem Fasten hält
    Man nicht viel dahinter;
    5 Denn der Mensch hat’s Fleisch zu lieb,
    Und umsonst deshalb schon schrieb...

  • [14] Emanuel Pips
    (Zu seinem 81. Geburtstag)

    Den Kammerjäger Emanuel Pips
    Vom linken Ufer des Mississipps
    Mochte jedermann leiden.
    Er war äußerst bescheiden.
    5 Er trug acht Zentimeter Rips
    Als Anzug und einen Seiden-
    faden in Grün als Schlips,
    Fragte niemals nach Rennbahntips,
    Hatte überhaupt keinen Grips,
    10 Aß...

  • [88]
                   Empfindung am Ufer.

                           1790.

    Leise, wie Wellen des Bachs, kamen Gedanken mir –
         Schwanden Gedanken dahin, welche, Erinnrung! du
    Holde Schwester des Tiefsinns,...

  • [50] Ende des Herbstes

    Ich sehe seit einer Zeit
    wie alles sich verwandelt.
    Etwas steht auf und handelt
    und tötet und thut Leid.

    5 Von Mal zu Mal sind all
    die Gärten nicht dieselben;
    von...

  • Unter blassem lichte schwärmend
    Tanzt und stürzet ohne grund
    Sich das leben schamlos lärmend ..
    Doch sobald am himmelsrund

    5 Wonnevoll die nacht sich breitet
    Alles – auch der hunger – ruht ·
    Alles – auch die schmach – vergleitet:
    Sagt der dichter: nun ists gut!

    Gierig flehen meine glieder
    10 Wie mein geist die ruhe nieder
    ...