• Du gabst mir, Himmel, Freunde
    Von ächtem Schrot und Korn;
    Nicht minder auch der Feinde
    Verletzend scharfen Dorn.

    Die Freunde sind zerstoben
    Nach Süden, Ost und West,
    Die Feinde doch erproben
    Sich bleibend treu und fest.

    Und oftmals füllt das Auge
    Sich mit...

  • Ohne Liebe! armes Leben,
    Ohne Freude, ohne Qual!
    Keinen Lohn für alles Streben
    Gibt der langen Monden Zahl!

    Bleiern lasten die Secunden
    Auf des Busens öder Nacht,
    Keine Seele zählt die Stunden,
    Bis der Abendstern erwacht.

    Gleich den kühlen Salamandern
    ...

  • Königsberg

    O Liebe, du Morgentraum,
    Geboren kaum
    Und weise wie die Ewigkeit,
    Im Greisenhaar
    Noch mild und klar,
    Noch fühlend und spielend
    Wie Kindlein in der Weihnachtszeit.
    ...

  • Wer, heilige Liebe, deinen Kelch getrunken
    Und süßberauscht, ein überseliger Mann,
    Dir einmal nur ans volle Herz gesunken,
    Der ist verfallen deinem Zauberbann.
    Fort glimmt's in ihm wie lichte Himmelsfunken;
    Und ob er deinen Banden auch entrann -
    Früh oder spät wird er mit frohem Bangen
    Nach deiner holden...

  • Ich möchte ziehn im Mondenlicht,
    Das um dein süßes Antlitz fließt,
    Dich grüßen im Vergißmeinnicht,
    Das deiner Augen Sprache liest,

    Und baden mich in seinem Thau,
    Wenn sich's an deinen Busen schmiegt,
    Und mit ihm schwelgen in der Schau
    Des Himmels, der ihm offen liegt,
    ...

  • I.
    Nun hält mein Herz umfangen
    Der Liebe reichen Hort,
    Nun ist ihm aufgegangen
    Ihr holdes Gnadenwort.

    Das las ich ausgesprochen
    In zweier Augen Grund,
    Das hab' ich frisch gebrochen
    Von einem süßen Mund.

    Nun quillt mein Freudenbronnen,
    Nun...

  • Eine Seele, welche liebt,
    Darf von Trauer nimmer scheiden;
    Liebe, wenn sie nimmt und giebt,
    Ist ein bitter-sel'ges Leiden.

    Denn die Rosen, die sie bricht,
    Muß sie bald mit Thränen weiden;
    Und sie sollte anders nicht
    Als in dunkles Grün sich kleiden.

    Nur wer ungeliebt...

  • In Liebe gehn, ist aller Schmerzen Tod
    Und aller Wonnen Auferstehn,
    So färbt kein Glück die bleichen Wangen roth
    Als Freud' und Noth -
    O Lieb', du stolze Blüthe! -
    Sehnender Herzen, die in Liebe gehn.

    Und gehn in Liebe ist das tiefste Leid,
    Wenn Brust an Brust zum Scheiden fertig stehn,...

  • I.
    O nenne mir die süße Macht,
    Die mich in deine Nähe bannt,
    Und mit dem milden Hauch der Nacht
    Die trunkne Seele übermannt!

    Du hast den Frieden, der mir fehlt;
    Wenn nicht bei dir, wo find' ich Ruh?
    Denn jedes Glück, das mich beseelt
    Und jeder Segen kommt wie du.
    ...

  •   Eine Hymne

    Selig durch die Liebe
    Götter - durch die Liebe
    Menschen Göttern gleich!
    Liebe macht den Himmel
    Himmlischer - die Erde
    Zu dem...