Zu Roß, mein Lieb, mein süßes Lieb,
Wir müssen schnell von dannen,
Von dannen durch die tiefe Nacht,
Durch Feld und Hag und Tannen!
Hinweg von unsrer Feinde Herd,
Die uns nur Fluch und Hohn beschert
Und uns ins Elend...

Poet: Otto Ernst

So lieb ich dich, so liebst du mich,
Daß selbst bei frohem Spiel und Scherz
In heilig ernsten Schauern oft
Geheim erzittert unser Herz,

Daß uns inmitten lauter Lust
Ein schweigendes Erinnern rührt
An jene...

Poet: Otto Ernst

Ich schreite einsam durch den Wald,
Die Nacht webt schwarz um düstre Tannen;
Vor meinem Geist steht Weh und Lust
Der langen Jahre, die verrannen.

Hat mehr des Leides, mehr der Lust
Mich angefaßt im Weltgetriebe? -...

Poet: Otto Ernst

(Nach einem alten Holzschnitt)

Lehnst an meine Schulter du
Sanft dein Haupt mit Schweigen,
Spiel ich dir ein altes Lied
...

Poet: Otto Ernst

Ich hatte schweres Unrecht dir gethan,
Mit rauhen Worten tief dein Herz verletzt
Und deinem flehend sanften Widerspruch
In Blindheit mich verschlossen bis zuletzt.

Da schwiegst du ganz und sahst mit feuchtem Blick
So...

Poet: Otto Ernst

Die schwarze Nacht ruht in den Straßen;
Der Glanz des Tages ist verwischt;
Noch einen Blick nach deinem Bilde! -
Die Lampe flackert und verlischt ...

Weh mir! Traf aus umflorten Augen
Mich nicht ein Schmerzensblick...

Poet: Otto Ernst

Wie still du liegst im Sarg! Ein heilger Odem
Umzittert deinen hingestreckten Leib.
Ein Engel starb in dir; ich aber breche
Zusammen, schmerzenstumm. Du warst mein Weib! -

Da preßt ein Mund sich warm auf meine Lippen,...

Poet: Otto Ernst

In glüh'nden Worten,
In Liedern meist
Hab' ich gejubelt,
Wie schön du seist.

Du sahst im Spiegel
Dein Angesicht
Und glaubtest lächelnd
Dem Schwärmer nicht.

Wie sollte...

Poet: Otto Ernst

Es lag im leisen Abendtraume
Vor uns die jugendschöne Welt;
Wir wandelten in tiefem Schweigen
Noch immer fort durch Wald und Feld.
Verfallen warst du ganz dem Zauber
Der Schönheit, die uns mild umfing;
Es schien, du...

Poet: Otto Ernst

Oft wenn am Fenster glüht die Lampe
Und du mir winkst den Scheidegruß,
Weilt unten noch im stillen Garten,
Gebannt durch Zaubermacht, mein Fuß.

Dann trifft mich noch aus deinen Augen
Ein Blick so wundersam und tief,...

Poet: Otto Ernst