’S ist ein Bursch in dem Städtchen,
          Den lieben die Mädchen
’S wär schad’, wenn er schiede von uns immerdar;
          Er ist hübsch, offenbar
5           Sein Auge so klar
Und dann hat er natürlich gekräuseltes Haar.
          Sein...

Poet: Robert Burns

Nun lacht die Wiese, blüht der Dorn
     In holder Frühlingszeit:
Das, sanft bewegte, grüne Korn
     Sich milden Regens freut.
5 Die ganze Schöpfung trinkt mit Lust
     Was Gott beschieden hat,
Nur ich allein, mit wunder Brust,
     Geh’ auf der...

Poet: Robert Burns

Du Stern im müden Morgenstrahl,
     Du flohst nicht mit der Finsterniß;
Du bliebst, zu schau’n des Tages Qual,
     Der Mary mir vom Herzen riß.
5 O, theurer Schatten, mir entrückt,
     Wo weilst Du nun, in sel’ger Ruh’?
Schau’st Du auf mich, so...

Poet: Robert Burns

O, liebes Vöglein, nicht entweich’,
Verlaß nicht deinen schwanken Zweig;
Ein armes Herz kommt thränenreich
     Dein klagend Lied zu hören.

5 Noch einmal diesen süßen Ton!
Ich merke auf, behalt’ ihn schon,
Vielleicht wird sie gerührt davon
     ...

Poet: Robert Burns

Feuchtes Siegel sanfter Triebe
     Künft’gen Glückes Vorgenuß,
Süßes Band der jungen Liebe,
     Herzensblümlein, Mädchenkuß.

5 Sprechend Schweigen, stumm Erklären,
     Feuerquell und Kindlichkeit,
Bittend Schmeicheln, keusch’ Gewähren,
     ...

Poet: Robert Burns

Ja, wünsche mir Glück nur, wenn Ihr seht,
Wie sich mein schnurrend Rädchen dreht;
Das thut mir wohl, vom Kopf zur Zeh’,
Wärmt mich, wenn ich zu Bette geh’.
5 Ich setz’ mich nieder, sing’ und spinn’,
Bis spät zum Sommerabend hin;
Zufrieden, wenn’s auch...

Poet: Robert Burns

Betrog’ner Bursch! Vergnügen,
     Das Dir das Weib kann geben,
Wird baldigst Dich belügen
     Verbittern Dir Dein Leben.

5 Die Wogen auf dem Meere,
     So wechselnd anzuschauen,
Der Wolken flieh’nde Heere,
     Sind Bilder nur der Frauen....

Poet: Robert Burns

Daß das Weib sich nicht beklage
     Ueber Unbeständigkeit;
Daß die Männer wankend werden
     In der Liebe, mit der Zeit.
5 Blickt umher in der Natur:
     Alles ew’ger Wechsel nur,
Muß der Mann in dieser Spur
     Nicht auch gehen? Seid...

Poet: Robert Burns

Als noch nach Meg ich seufzte schwer,
War sie ein Engel, hold und hehr,
Seit wir verehlicht – fragt nicht mehr –
     Da liegt der Hund begraben. –
5 Meg war so weich wie Frühlingswind,
Ein so natürlich, liebes Kind –
Doch Klüg’re schon betrogen sind –...

Poet: Robert Burns

Das Auge voll Thränen, das Herz voller Weh,
Nur Schmerz, keine Freude, wohin ich auch seh’;
Verlassen und einsam – den Freund ich verlor
Und die Stimme des Trostes klingt nie in mein Ohr.

5 O Lieb’, Du hast Wonnen – tief hab’ ich geliebt!
O Lieb’, Du hast...

Poet: Robert Burns