• 1.
    Süßer Friede, meiner Kindheit Loos,
    Der, als ich der Unschuld, sanft umschlungen,
    Lag im Mutterarm, den Peinigungen
    Heißer Leidenschaft mein Herz verschloß!

    Der mir lachte, wenn ich kummerlos,
    ...

  • An Iduna

    In deiner Jugend herrlichen Blüthe, sey
    In deiner Schönheit prächtigem Schmuck gegrüßt,
    Mit fesselloser Brust und frohen,
    Festlichen Liedern, du holder Frühling!

    Du Lieblingskind der Mutter Natur...

  • Wie selig, wer ein Weib gewann,
    An Herz und Sitte rein!
    Wie kann der hochbeglückte Mann
    Sich seines Lebens freu'n!

    Die Holde, die sich ihm ergab,
    Theilt zärtlich Freud' und Schmerz,
    Und weiht getreu ihm bis zum Grab
    Ihr liebevolles Herz.

    Wenn ihm des Amtes Ueberdruss...

  • Ergib zu früher Liebe nicht dein Herz,
    Sie möchte dich durch losen Tand bethören,
    Und, statt erharrter Freuden, langen Schmerz,
    Statt junger Rosen, Dornen dir bescheeren.

    Sie lässt in absichtloser Schwärmerey
    Der bessern Triebe Feuergluth verrauchen,
    Und stimmt zu kränkelnder Empfindeley
    Den...

  • Muse, von des Pindus Höhen,
    Wo die Dichtung sinnend ruht,
    Lass in meine Seele wehen
    Der Begeistrung heil'ge Gluth!
    Zeig' in hohen Seherträumen
    Jene allmachtvolle Hand,
    Die in allen Weltenräumen
    Leben schuf und Eintracht band.

    Tief im Abgrund, leer und grauend,
    Rollten...

  • Ich denke dein, sobald der erste Schimmer
    Des jungen Tages Wald und Flur erhellt,
    Und in mein einsam stilles Zimmer,
    Und in mein waches Auge fällt,
    Wenn Andacht mir im Herzen glühet,
    Und meines Morgenopfers Flamm'
    Empor zum Himmel ziehet.

    Ich denke dein mit frommer Herzensfeier,
    ...

  • Das schönste Glück im rauhen Menschenleben,
    Es ist das selt'ne Glück der Häuslichkeit,
    Von allem, was der Himmel je verleiht,
    Kann er uns nichts Verlangenswerthers geben.

    Wenn rings sich auch des Schicksals Stürme heben,
    Lebt man in froher Selbstgenügsamkeit,
    Und, steht die ganze Welt in Krieg und...

  • Der Frühling naht in heitern Lüften wieder,
    Ihm jauchzt entzückt die bräutliche Natur,
    Er streuet Blüthen auf die Bäume nieder,
    Und Blumen auf die Flur.

    Die Lämmer hüpfen fröhlich auf der Weide,
    Im Erlenschatten singt die Nachtigall;
    Von Thal und Hügel tönt der lauten Freude
    Beseelter...

  • Aus dem Arabischen des Abu Mohammed

    Welch ungewohnte Flammen schossen
    In meinen Blick, als ich am Strand,
    Gerufen von den Schiffsgenossen,
    Noch bang und zögernd bey Ihr stand!

    Zum Abschied hub Sie...

  • Stets, o Hilmar, fließen meine Thränen,
    Um die schnell entschwund'ne Rosenzeit.
    Ach, mein Herz, es kann sich nicht gewöhnen
    An die stille, leere Einsamkeit.
    Du, nur du bist ewig mein Gedanke,
    Dich nur seh' ich wachend und im Traum,
    Dich umfaß' ich, wie den Stab die Ranke,
    Ohne dich empfind' und leb' ich...