Karl Ferdinand von Fircks

  • Der Mond steht am Himmel, von Sternlein blüht
    Die Nacht über Feldern und Matten,
    Ein einsamer Reiter die Straße zieht
    Selbander mit seinem Schatten.

    Muß wohl ein vieltreues Gedenken sein,
    Was ihm den Sinn hat gefangen,...

  • Oben auf der Felsenzinne
    Schimmernd steht das Ritterschloß,
    Bub' und Knapp' im Burghof reiten
    Wild und jubelnd hoch zu Roß.
    Unten düster in der Tiefe
    Liegt das Kloster, einsam stehn
    Stille Mönchlein an den Fenstern...

  • Ich saß schon oftmals in der Stille nieder
    Nachsinnend einem räthselhaften Lied,
    Das leis' und heimlich, flüsternd immer wieder
    In Lust und Weh durch meine Seele zieht.
    Doch wie ich sann und träumte lange Stunden
    Und wog das Wort...

  • Ich habe mich, müde vom Sorgen und Wandern,
    Zum Frühling auf's blühende Lager gestreckt,
    Und unter das Haupt einen Traum mir genommen,
    Und mit dem Himmel mich zugedeckt.

    Es klettern die Verse mit tanzenden Füßen
    Wie...

  • Sag', was du willst, versuch' an mir,
    Was Liebe tragen kann,
    Thu' deinen bösen Willen dir,
    Doch sieh mich wieder an!

    Mir ist, wenn sich dein treuer Blick
    Nicht mehr zu mir gesellt,
    Es sei gestorben Freud' und...

  • "Zurück von des Saales Schwelle!
    Wer ließ den Knaben herein?
    Was willst du, bleicher Geselle,
    Im Schwerte beim Hochzeitsreihn?

    Wie hast du trotz'ge Gebärde,
    Wie blickst du finster und grimm,
    Wie funkeln gleich...

  • Du schliefst in deinem Herzen fest,
    Da hört'st du mich dran pochen,
    An deines Auges Fensterlein
    Hast du mit mir gesprochen.

    Seitdem, du schöne Nachbarin,
    Ich hab' es wohl gesehen,
    Thust du gar oft auf stiller...

  • Wie sollte ich's wissen, sie sah mich an
    Und ward dabei roth so natürlich
    Und sah so schüchtern zu Boden dann
    Und seufzte dazu so natürlich.

    Wie sollte ich wissen, ich armer Jung',
    Daß, weil sie in's Auge mir blickte,...

  • Jetzt sprech' ich's aus und mag, wer will, es hören,
    Was heimlich ich auf tiefstem Herzensgrunde
    Gehütet habe bis auf diese Stunde!
    Nicht länger laß verderbend ich's gewähren,

    Nicht länger soll's an meiner Mannheit zehren
    ...

  • Wenn ich mir was erbitten möcht'
    Aus Gottes reicher Hand,
    Mit brünstigem Gebet, so recht
    Mit fleh'nder Lipp' und Hand;

    So ist's ein leichtes, leichtes Herz,
    Das immer wieder neu
    Ersteht aus seinem Harm und...