Im Mai 1823
Mein Herz ist froh, mein Aug ist licht
Und Wen'ge sind mir gleich;
Drum ruf ich's laut, und rief ich's nicht:
Mein Aug...
Johann Garbriel Seidl
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Ich wall' im klaren Sonnenscheine:
Mein süßes Liebchen wallt vor mir;
Am Boden malt mit scharfen Raine
Der Schatten sich von mir und ihr.
Und vor zu ihren Bilde reichet
Mein Schatten, sich verlängernd, hin:
Sie... -
Der Abend sinkt hernieder,
Die Sternlein ziehn herauf;
Und Nachtigallenlieder
Begleiten ihren Lauf.
Da tritt, die Welt im Busen,
Aus engem, dumpfen Haus,
In's Heiligthum der Musen
Der Troubadour hinaus.... -
Wie sich der Aeuglein
Kindlicher Himmel,
Schlummerbelastet,
Lässig verschließt! —
Schließe sie einst so,
Lockt dich die Erde:
Drinnen ist Himmel,
Außen ist Lust!
Wie dir so schlafroth... -
Wohl weilst du in der Ferne,
Doch nimmer fern für mich,
Kein Heil'ger denkt so gerne
An Gott, als ich an dich.
Vom Monde sag' ich nimmer:
Er walte sanft und mild;
Ich sage nur: sein Schimmer
Sei... -
Wo ist das schöne Blütenland
Der Liebe nur gelegen?
Wo öffnet sich die Felsenwand
Zu seinen Zauberwegen?
Ich weiß davon, und was ich weiß,
Das will ich nicht verhehlen;
Das Land umfaßt euch einen Kreis
Von... -
Hab' oft mit dir gesprochen,
Dir manchen Gruß geschickt,
Und eben ohne Pochen
In's Auge dir geblickt.
Hab' oft mit deinem Schmucke
Gedankenlos gespielt,
Hab' oft bei deinem Drucke
Nichts, als den Druck... -
Seht ihr in üppig Laub gehüllt
Der Liebesgöttin heilig Bild?
Die keuschen Blätterlippen drückt
Ein Rosenstrauch daran entzückt,
Und schlingt die Arme, bebend, stumm,
Mit kühner Schüchternheit darum.
Doch wilder... -
Mein Wahlspruch
Weder Ahnenruhm, noch Adel,
Schmücken meinen Namenszug:
Aber ohne Falsch und Tadel
Ist er mir auch so genug.... -
Wer so bei Nacht des Schlummers harrend liegt,
Wo Bilder und Gedanken bunt sich treiben,
Nimmt oft sich vor, sich klar bewußt zu bleiben,
Bis der Moment des Schlafes ihn besiegt.
Festhalten möcht' er gern den Augenblick,
Wo...