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    Im Garten schritt ich durch die Lenzesnacht.
    Des Jahres erste Blitze loderten.
    Die jungen Blüten glommen feuerrot
    Und blichen wieder dann. Ein schönes Spiel,
    Davor ich stillehielt. Da sah ich dich!
    Mit einem Blütenzweige spieltest du,
    Die junggebliebne...

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    In jungen Jahren war's. Ich brachte dich
    Zurück ins Nachbarhaus, wo du zu Gast,
    Durch das Gehölz. Der Nebel rieselte,
    Du zogst des Reisekleids Kapuze vor
    Und blicktest traulich mit verhüllter Stirn.
    Naß ward der Pfad. Die Sohlen prägten sich
    Dem feuchten...

  •  
    O Liebe, wie schnell verrinnest du,
    Du flüchtige, schöne Stunde,
    Mit einer Wunde beginnest du
    Und endest mit einer Wunde.


    Ein Jüngling irrt in Waldesraum...

  • Die schöne, süße Liebeslust
    Ist gleich dem schönen Traum,
    Zerronnen oft in Dunkelheit,
    Nachdem gewonnen kaum.

    Doch diese, die der Dichter singt,
    Wie flüchtig, ach, sie war,
    Sie war so rein und blüthenzart,
    Sie war so himmlisch klar!...

  • Die Gute, Zarte hängt an dir,
    Du siehst die glänzend Frohe
    Und deine Sinne drängt's zu ihr
    In heller Liebeslohe.

    Doch innig liebt die Gute dich:
    Sie welkt in stillem Grame,
    Verdunkelt ganz verliert sie sich
    Vor siegumstrahlter Dame.

    Erkennst du noch der Seele Schatz...

  • Fahr hin, fahr hin, du falscher Mann,
    Und eile fort zur Lust
    In einen andern Liebesbann
    An eine andre Brust!

    Getäuscht, betrogen hast du mich,
    Die Mühe war nicht groß; -
    Ich glaubte, was so wonniglich
    Dem schönen Mund entfloß!

    Betrogen hast die Treue du,
    ...

  • Er liebt von Herzen, liebt so wahr,
    Wie Mund und Augen sprechen.
    Sie spielt und tändelt, immerdar
    Bereit mit ihm zu brechen.

    Er fühlt sich ohne Ruh und Rast
    Zu seinem Stern getrieben;
    Der Leichtgesinnten wird zur Last
    Ein allzutreues Lieben.

    Sie sucht sich einen...

  • Du siehst das schönste Leben
    Und fühlst unendlich tief
    Den Reiz den Er gegeben,
    Der es zum Lichte rief.

    Bewegt von deinem Muthe,
    Gerührt von deinem Glück,
    Antwortet dir die Gute
    Mit gleichem Liebesblick.

    Doch des Geschickes Wogen,
    Sie fragen nicht nach...

  • 1.
    Wie flossen meine Tage hin,
    Von sanftem Licht erhellt!
    Mit klarem Geist und frohem Sinn
    Beherrscht' ich meine Welt.

    Aus meinem Haupt, aus meiner Brust,
    Da schuf ich kühn und frei,
    Hing am Gewordenen mit Lust
    Und fand, daß gut es sei.

    Da sah mein Aug'...

  • Wer innig liebend wird geliebt
    Und Wonn' empfängt, indem er Wonne giebt,
    Nur der erkennt die Lieb' in ihrem Grunde,
    Und ihm nur wird von ihren Wundern Kunde.
    In ihm regiert die Lieb' allein und rein
    Und zeigt als Siegerin im Glorienschein,
    Wie sie die Flamme höchster Lust entfacht,
    Wie sie der höchsten...