• In Liebe gehn, ist aller Schmerzen Tod
    Und aller Wonnen Auferstehn,
    So färbt kein Glück die bleichen Wangen roth
    Als Freud' und Noth -
    O Lieb', du stolze Blüthe! -
    Sehnender Herzen, die in Liebe gehn.

    Und gehn in Liebe ist das tiefste Leid,
    Wenn Brust an Brust zum Scheiden fertig stehn,...

  • In deinen Augen möcht' ich sterben,
    Im Herzen dir begraben sein;
    Dir gäb' ich Leib und Seel' zu erben,
    Und nur die Treue bliebe mein,
    Und nur das tief gehegte Wissen,
    Nichts mehr zu haben für und für,
    Und mein - das selige Vermissen
    Der Ruhe, die versenkt in dir,
    Und mein zuletzt der Blume...

  • Erd' und Himmel wollten rechten,
    Wer im schönsten Schmucke glänze,
    Und der Himmel ließ sich flechten
    Um das Haupt die Sternenkränze,
    Und den Bogen spannt' er kühn,
    Hieß den Mond, die Sonne leuchten,
    Und aus dunklem Schoß die feuchten
    Perlen ließ er niedersprühn.

    Und die Erde...

  • Wenn ich deiner Blicke reinen
    Aether dürste einzusaugen,
    Bald, geblendet von den deinen,
    Muß ich senken meine Augen;

    Denn aus jenes Lichtes Bronnen
    So viel Schimmer seh' ich fließen,
    Daß sich wie vor tausend Sonnen
    Zitternd meine Wimpern schließen.

    Aber wie der...

  • Sie schwebte hin, die himmlische Gestalt, -
    Ich sah den Frühling wandeln durch die Matten,
    Es war ein Bild voll Klarheit, ohne Schatten,
    Ein Engel so voll Milde wie Gewalt.

    So schritt sie sicher, züchtig, unbewußt
    Der Wunder, die in ihrem Wesen lagen;
    Sie schien ein Krönlein auf dem Haupt zu tragen,...

  • Ich hab' in eine Seele,
    In deine Seele geschaut;
    Sie leuchtete vom Juwele
    Der Wehmuth überthaut,
    Blau wie des Himmels Helle
    Und tiefer als das Meer;
    Ich schöpfte Well' um Welle
    Und schöpfte sie nimmer leer.

    Sie lag in deinen Augen
    Mir offen bis zum Grund,
    ...

  • I.
    O nenne mir die süße Macht,
    Die mich in deine Nähe bannt,
    Und mit dem milden Hauch der Nacht
    Die trunkne Seele übermannt!

    Du hast den Frieden, der mir fehlt;
    Wenn nicht bei dir, wo find' ich Ruh?
    Denn jedes Glück, das mich beseelt
    Und jeder Segen kommt wie du.
    ...

  • Warum nur du, nur du allein
    Der Himmel meines Lebens bist,
    Warum in dir nur Frühlingsschein
    Und ohne dich der Winter ist?

    O frage, frag' die Nachtigall,
    Das Röslein frage dort am Hag,
    Warum ihr süßer Duft und Schall
    Nur mit dem Lenze gehen mag;

    Und so den Stern,...

  • Es duftet's jede Blüthe,
    Wie du so lieb mir bist;
    Weiß nicht, wie mein Gemüthe
    So gar verrathen ist;
    Ich hab's allein der Nacht vertraut,
    Daß sie es treu behüte:
    Wie du so lieb mir bist.

    Wußt nimmer, daß zu schweigen
    Der Wald so leicht vergißt;
    Nun singen's in den...

  • Hoch leben die heiligen Frauen,
    die unsre himmlischen Geliebten sind!
    Ihre Liebe ist groß und bedingungslos.
    Sie lassen wie in nächtiger Blumen Schoß
    ihren Blick auf unsre Herzen tauen,
    ihr Lächeln ist Sterne säender Wind.

    Sie öffnen den Himmel und gehn um die Erde mit sanftem Schritt,
    sie...