Sie schwebte hin, die himmlische Gestalt, -
Ich sah den Frühling wandeln durch die Matten,
Es war ein Bild voll Klarheit, ohne Schatten,
Ein Engel so voll Milde wie Gewalt.
So schritt sie sicher, züchtig, unbewußt
Der Wunder, die in ihrem Wesen lagen;
Sie schien ein Krönlein auf dem Haupt zu tragen,
Und trug nur eine Rose auf der Brust.
Ein Lied voll stummer Sehnsucht war ihr Gang,
Der Hauch der Anmuth floß um ihre Hüfte; -
Mein Auge folgt' ihr wie durch Abendlüfte
Das Echo folgt der Laute weichem Klang.
So zog sie hin, - mein schöner Tag entfloh!
Nun fragt mein Herz nach seinem süßen Lichte;
Die Rosen nur und die Vergißmeinnichte
Aus eitler Scham, sind ihres Scheidens froh.
Sie zog dahin, so wie im Morgenland
Erhaben - mild die heil'ge Frauen wallten;
Vor ihr die Hände gläubig mußt' ich falten:
"Nimm auf mein Herz in deine fromme Hand!"