• Das Plätzchen im Walde.

    Du stiller Ort, wo oft mit lieblichem Erröthen
          Die Muse mir den Schleier fallen ließ,
    Und hier, wo dichte Schatten uns umwehten,
          Sich unverhüllt dem Sänger wieß –

    5 Die Nais horchte still dem Echo der Gesänge
          Und hemmte gern des Waldstroms wilden Lauf –
    Ich grüße dich, du süßer Ort, und hänge...

  • [21] DER SCHLÄFER IM WALDE

    Seit Morgen ruht er. Da die Sonne rot
    Durch Regenwolken seine Wunde traf.
    Das Laub tropft langsam noch. Der Wald liegt tot.
    Im Baume ruft ein Vögelchen im Schlaf.

    5 Der Tote...

  • [23] Im Walde.

    Ich kehre gern im Walde ein,
    Dem Vogelsang zu lauschen,
    Beim Frührot und im Abendschein
    Und bei der Winde Rauschen.
    5 Der Wald, der sommergrüne Wald
    War stets...

  •      Im Walde wandl’ ich und weine,
    Die Drossel sitzt in der Höh’;
    Sie springt und singt gar feine:
    Warum ist dir so weh?

    5      „Die Schwalben, deine Schwestern,
    Die können’s dir sagen, mein Kind;
    Sie wohnten in klugen Nestern,
    Wo Liebchens Fenster sind.“

  •      In dem Walde sprießt und grünt es
    Fast jungfräulich lustbeklommen;
    Doch die Sonne lacht herunter:
    Junger Frühling, sey willkommen!

    5      Nachtigall! auch dich schon hör’ ich,
    Wie du flötest seligtrübe
    Schluchzend langgezogne Töne,
    Und dein Lied ist lauter Liebe!

  • Möcht' im Walde mit dir gehn,
    Wo im Laub sich Vöglein wiegen;
    Möcht' im Walde mit dir gehn,
    Denn der Wald ist so verschwiegen!

    Wo der Lärm der Stadt verhallt,
    Blühn so schön die wilden Rosen!
    So verschwiegen ist der Wald!
    So geheim der Quelle Kosen!

    Dicht gedrängt am vollen Strauch...

  • So einsam ist es um mich her,
    So friedlich und so still,
    Wenn nicht das Leid im Herzen wär',
    Das nimmer schweigen will.

    Die Vöglein singen dort und hier,
    Im Wipfel lind es bebt,
    Es steht ein fernes Grab vor mir -
    Ist's wahr, daß ich's erlebt?

    Zwei Falter fliegen ab...

  • Der Wald ist kühl, der Wald ist grün,
    Die rothen Haideblumen blühn,
    Die blauen Glöckchen klingen leis,
    Die Grille zirpt im grünen Reis.

    Ich wandle her, ich wandle hin,
    Es liegt dein Bild mir stets im Sinn!
    Ich wandle hin, ich wandle her
    Und wollt', daß ich begraben wär'!
    ...

  • DIE Kiefernstämme ragen steil und schwarz.
    Ich liege wie in einem tiefen Schacht,
    am Grunde eines Brunnens, den noch keiner maß.
    Hoch über mir schweigt dunkelblau die Nacht.

    Ich höre dieser Stille rätselvollen Ton:
    Sind das die Sterne, die ihr Licht ergießen?
    Ein blasses Flimmern rieselt es herab,...

  • Im Walde

    Süße Abendstille, sinke nieder,
    Hülle mit dem sanften Hauch mich ein.
    Bringe Frieden! Dann entschwebe wieder:
    Gieb dich ganz dem Herzgeliebten mein.

    Sag' ihm, wie du sinnend mich gefunden
    Auf der Bank im frühlingstrunknen...