• Es war der Frühling längst herangekommen,
    Ich aber lag im Winterschlafe tief,
    Und hatte nicht den Jubelruf vernommen,
    Der Jeden auferweckte, der da schlief.

    Auf schlugen Blumen ihre Farbenaugen,
    Die Wiesen thaten sich gar prächtig an,
    Und neue Frühlingsstrahlen einzusaugen,
    War jedes Herz und Auge...

  • Die ich besaß, die ich besitzen können,
    Erfüllten Alle mich mit Leid und Pein:
    Dich werd' ich nie die Meine dürfen nennen,
    So wirst wohl du mir Glück und Leben sein!
    Die ewig sind geschieden, trifft kein Trennen,
    Und immer reizt, was ewig fremd und rein:
    Zwei Flammen seht ihr nebensammen brennen,
    ...

  • Mit blauem Aug' und blondem Haar,
    Und zog an meinem Schäferstabe
    Durch Berg und Thal so manches Jahr.

    So freundlich lachten mir die Auen,
    Die Blumen gaben süßen Wink
    Und scheinen fröhlich aufzuschauen,
    Wenn singend ich vorüberging.

    Es kam, wenn ich hinausgezogen,
    Der Lenz und setzte sich...

  • Dir entgegen,
    Lieb' ist immer nah;
    Mußt sie nur vorbei nicht lassen
    Und erfassen,
    Wenn sie eben da.

    Wenn du da, wo du dich täuschest,
    Liebe heischest,
    Ist der Fehler dein;
    Von der Tulpe stolzem Prangen
    Duft verlangen,
    Fällt nur Thoren ein.

    Lieb'...

  • Daß eng verschlungen Leben hängt an Leben,
    Daß Geist und Leib mitsammen sich verweben
    Und nirgend doch die Fessel wird empfunden.

    O Seligkeit in ungezählten Stunden,
    Wo alle Fasern fest zusammenstreben,
    Nicht ahnend wie sie innig sich ergeben,
    Bis sie ereilt sind von der Trennung Wunden.

    Das war ein...

  • Mild leuchten Mond und Sterne
    Den Liebenden im Kahn,
    Die Ufer rücken ferne,
    Es dringt kein Laut heran.
    O zauberhaftes Leben
    Der Mondnacht auf dem See,
    Und ach, zwei Herzen beben
    In süßem Liebesweh.

    Es geht im Schilf ein Säuseln
    Es nickt dem Kahne nach,
    Des Ruders...

  • So lange, lange nicht begrüßten,
    Und die doch insgeheim
    Die Lippen meiner Seele küßten,
    Horch, Lerchenwirbel klingt
    Im Lenze der Erinnerung,
    Und ein Entzückter singt,
    Von deinem Liebreiz ewig jung.

    Nie hab ich dir's bekannt,
    Wie ich dich innig angebetet,
    Doch wenn ich vor dir...

  • Du wunderholde Frau,
    Die mich so ganz begeistert,
    Daß mich, wenn ich dich schau,
    Entzücken übermeistert:
    Vernimm die süßen Töne
    Die dir zum Preis, o Schöne,
    Voll Sehnsucht und voll Lust
    Entströmen meiner Brust.

    Du weißt es, was mein Blick,
    Dir feuertrunken sagte,
    ...

  • Wie ich dich liebe dir zu sagen
    Vermag ich nicht, du süßes Weib,
    Die Seele denkt es nur mit Zagen
    Und süß durchzittert es den Leib.

    Es ist kein Wort, das aus es drückte,
    Ein Schauen nur und Fühlen dann,
    Ein Herz, das sich an dir entzückte
    Und still in sich nun jubeln kann.

    Kein Laut, der...

  • Ach, nur ein wenig zaubern können!
    - Du kannst es liebes, süßes Weib -
    Es gäbe dann für uns kein Trennen,
    Wir wüchsen fest wie Seel' und Leib.

    Es müßten dir's die Blumen sagen,
    Wie Sehnsucht mich nach dir verzehrt;
    Es sollten dir's die Lüfte klagen,
    Wie heiß mein Herz nach dir begehrt.

    Der...