• Wie still du liegst im Sarg! Ein heilger Odem
    Umzittert deinen hingestreckten Leib.
    Ein Engel starb in dir; ich aber breche
    Zusammen, schmerzenstumm. Du warst mein Weib! -

    Da preßt ein Mund sich warm auf meine Lippen,
    Und ich erwache: - Lächelnd stehst du da,
    Mit roten Wangen, so lebendig blühend,...

  • In glüh'nden Worten,
    In Liedern meist
    Hab' ich gejubelt,
    Wie schön du seist.

    Du sahst im Spiegel
    Dein Angesicht
    Und glaubtest lächelnd
    Dem Schwärmer nicht.

    Wie sollte der Spiegel,
    Das kalte Glas,
    Dir sagen, was ich dir
    Vom Antlitz...

  • Es lag im leisen Abendtraume
    Vor uns die jugendschöne Welt;
    Wir wandelten in tiefem Schweigen
    Noch immer fort durch Wald und Feld.
    Verfallen warst du ganz dem Zauber
    Der Schönheit, die uns mild umfing;
    Es schien, du hättest mein vergessen,
    Weil nur an ihr dein Auge hing.

    Du warst...

  • Oft wenn am Fenster glüht die Lampe
    Und du mir winkst den Scheidegruß,
    Weilt unten noch im stillen Garten,
    Gebannt durch Zaubermacht, mein Fuß.

    Dann trifft mich noch aus deinen Augen
    Ein Blick so wundersam und tief,
    Wie er nur je aus meinem Innern
    Empor der Sehnsucht Flamme rief....

  • Du sollst mir nicht so scheu bewundernd,
    So staunend in die Augen sehn;
    Nicht soll mein Bild so übermächtig,
    So stolz vor deiner Seele stehn.

    Du sollst nicht wähnen, daß mein Denken
    Sich frei im reinen Lichte wiegt,
    Daß über jegliche Versuchung
    In mir ein starker Wille siegt.
    ...

  • Rings umschattet uns schweigendes Waldesgrün;
    Atmende Dämmrung hebt sich sacht zu den Wipfeln;
    Nur durch die Lichtung glänzt und glitzert
    Des Stromes rinnender Spiegel.
    Da faßt du mich lächelnd bei beiden Händen
    Und fragst mich, halb scherzend, halb zürnend:
    Garstiger Schweiger, was träumst du? -
    Was ich...

  • Mit meinem Lieb durchstrich ich deutschen Wald,
    Und froher Rausch aus grünem Licht und Duft,
    Aus Windes-Orgelklang und Bergesluft
    Ergriff die freudeoffenen Herzen bald.
    O Kuß in eines Walds geheimstem Grund!
    Fern oben über Wipfeln rauscht die Welt
    Und weiß es nicht, daß unten Mund auf Mund
    Zwei Welt- und...

  • (Die Geliebte spricht:)

    Ach, mit gepreßtem Herzen
    War ich aufs Lager gesunken;
    Ich hatte heimlich-verschwiegen
    Den Kelch des Leids getrunken.

    Ich wähnte das Glück verloren;
    In bangen...

  • Drei Stunden hat der Tag;
    die andern sind ein Warten,
    ein langer, harter Weg
    zu einem lieben Garten.

    Drei Stunden hat mein Tag;
    das andre ist leere Zeit,
    aber in diesen drei Stunden
    ist Glück und Ewigkeit,

    ist Feierabendfrieden
    und aller Unrast Ruh’,...

  • Wenn in die Wipfel vor dem Haus
    die ersten grauen Schleier sinken
    und über blauer Berge Rand
    die ersten Silbersterne blinken,

    dann wünschte ich, du wärst bei mir:
    und über deine lieben Haare
    streift’ ich dir leise hin und wär'
    dir seltsam nah'. Und all das Wahre,
    das Gute, was...