• Mein schönes lieb verließ mit mir,
    Ich solt in diesem garten
    Ein wenig ihrer warten,
    So sitz ich und verschmachte schier.
    Wo bleibstu doch, mein süsses leben?
    Seum nicht, mein sonnenschein,
    Mit äpffeln wart ich dein,
    Und trauben von den besten reben.

    Hie, wo der baum uns schatten gibt,...

  • O Amor, hertzen-binder,
    Du herr der freundlichkeit
    Und aller guten zeit,
    Du zwietracht-überwinder,
    Du grosser wolfahrt-heger,
    Wie daß die gantze welt
    Dir hin zu fusse fällt
    Und folget deinem läger?

    Wie weistu einzusperren
    Des scepters gantze macht!
    Dir dient der...

  • Wiltu nichts vom bräutgam hören,
    Wünschest dir für ihm den tod?
    Laß dich nicht, mein kind, bethören,
    Setz dich willig nicht in noht!
    Denck, was dieses sey für pein,
    Alt und doch noch jungfrau seyn.

    Lieben und geliebet werden
    Ist das beste von der welt,
    Ist, was bloß dieß hauß der erden...

  • Die ihr jetzt seyd erschienen
    Zu unsrer frölichkeit,
    Was kan euch besser dienen
    Bey dieser kalten zeit,
    Als daß ihr theils im tantzen
    Euch übt, wie ich zwar thue,
    Theils auch mit gläser-schantzen
    Setzt auff einander zu?

    Ihr jungfern und gesellen,
    Man fordert euch hervor,...

  • Mein lieb wil nichts nach liebe fragen,
    Ist solcher wollust spinnen-feind,
    Wer ihr vom bräutgam was wil sagen,
    Macht, daß sie sehr darüber weint.

    Gott, laß es ja mich nicht erleben,
    So spricht sie weh- und unmuths-voll,
    Daß ich das ja-wort von mir geben
    Und wem versaget werden sol!

    Wil sie...

  • Die sonne rennt mit prangen
    Durch ihre frühlings-bahn,
    Sie lacht mit ihren wangen
    Den runden erdkreiß an;
    Der westwind lest sich hören,
    Die Flora, seine braut,
    Kömpt auch, uns zu verehren
    Mit blumen, graß und kraut.

    Die vögel kommen nisten
    Auß frembden ländern her,...

  • Es fieng ein schäfer in zu klagen,
    Wie seine liebste Phyllis ihn
    Noch lieb gehabt vor wenig tagen,
    Und nun geschlossen aus dem sinn,
    Auch ihren schönen krantz von myrthen
    Gegeben einem andern hirten.

    Er senckt ins graß die müden glieder
    Bey einer silber-klaren bach,
    Und warff da stab und...

  • Jetzund heben waldt und feldt
    Wieder an zu klagen,
    Denn es wil die grimme kält'
    Alle lust verjagen;
    Boreas pfeifft, saust und ruft
    Hin und wieder in der lufft,
    Fellet alle blätter
    Durch sein strenges wetter.

    O, wie wol pflag mir zu sein,
    Wann mich bey den bronnen
    ...

  • O, du vormals grünes feld,
    O ihr püsch und auen,
    Vor mein pallast und gezelt,
    Jetzt ein ödes grauen,
    O ihr bäche, die ihr klar
    Hinzurauschen pflaget,
    Da, wo Pan der nymphen schar
    Offtmals hat verjaget,

    Meine Phyllis zwingt mich, euch
    Gutte nacht zu geben,
    Ihr seyd...

  • O Venus, die du uns mit deinen flammen
    Durch marck und seele dringst,
    Und hertzen, die es nie gemeint, zusammen
    Sich zu begeben zwingst,
    Komm doch her und thue das best
    Hie auf diesem hochzeit-fest!

    Schau auff die braut und ihrer tugend gaben,
    Schau auff den bräutgam hin,
    Sie sind es, die...