Die ihr jetzt seyd erschienen
Zu unsrer frölichkeit,
Was kan euch besser dienen
Bey dieser kalten zeit,
Als daß ihr theils im tantzen
Euch übt, wie ich zwar thue,
Theils auch mit gläser-schantzen
Setzt auff einander zu?
Ihr jungfern und gesellen,
Man fordert euch hervor,
Kommt, kommt euch einzustellen,
Es winckt der gantze chor,
Und sagen die schalmeyen,
Daß dieß der braut-tantz sey,
Ihr steht im ersten reyen,
Kommt, findet euch herbey!
Hat jemand nun im hertzen
Beschlossen, die er liebt,
Der thu' er kundt die schmertzen
Und was ihn nur betrübt.
Hie mag er sich besprechen
So gut er immer kan,
Er sage sein gebrechen
Getrost der liebsten an.
Er rede mit den augen,
Mit seufftzen ohne ziel,
Und was zum vortrab taugen
Mag in dem liebes-spiel;
Durch süsses händeküssen,
Und was ihm sonst bekandt,
Lass' er der liebsten wissen
Der liebe grossen brandt.
Dann auch ihr herrn und frauen,
Die ihr uns gutes gönnt,
Kompt, lasset jetzund schauen,
Daß ihr auch tantzen könnt!
Legt euren gram was nieder,
Den schlauen lebens-dieb,
Offt haben alte glieder
Noch junge freyheit lieb.
Die aber nicht zu lencken
Noch auff zu bringen seyn,
Die lassen sich beschencken
Mit gutem bier und wein.
Geht, Blasien, schenckt die mandel
Der gläser frisch und voll,
Ihr wisst in diesem handel
Des hofes ordnung wol.
Verzeiht mir doch daneben,
Ihr herren, daß ich geh',
Ihr seht, mir winckt mein leben,
Weil ich im tantze steh'.
Ich geh' euch zu erkennen,
Nembt ihr es ab an euch,
Ob nicht mein hertz mag brennen
Dem kattich-feuer gleich!
In der sich meine seele
Hat gantz und gar verirrt,
Von der mich kaum die höle
Des grabes trennen wird,
Solt‘ ich mit der nicht tantzen,
So hett' es diesen schein,
Als solte schon das pflantzen
Der lieb' erstorben seyn.
So lang‘ es, meine sonne,
Mir warm zum hertzen geht,
Sollt ihr seyn meine wonne;
Ich hab' in mir erhöht
Ein schloß für euch, darinnen
Ihr ewig herrschen solt,
Hie könnt ihr meinen sinnen
Gebieten, wie ihr wolt.
So lasst euch nun zu ehren
Uns und der gantzen schaar,
Ihr musikanten, hören
Und macht es offenbar,
Daß mich für allen leiden
Die lieb' jetzt hat verschantzt,
Und daß in solchen freuden
Ich nie vorhin getantzt.