• II.

    Der Himmel ist so klar, so hell,
    Kein Wölkchen trübet ihn;
    Es rieselt frisch und froh der Quell,
    Die Wasser, sie fliehen dahin.
    Und Blümlein stehn am Ufer dort
    So lieblich anzuschau'n, -
    Mich zieht es fort
    Zum lieben Ort,
    Mir eine Hütte zu bau'n....

  • III.


    Einst schöpft' ich neu die Hoffnung:
    Ich fände wieder mich
    In dir - in deinen Augen
    Erblickt' ich mich, und dich;
    Doch war es ein Versehen,
    Der Zauber ist gebannt, -
    Wie mir schon oft geschehen,
    Hatt' ich auch dich verkannt. -

    Viel' Tage...

  • IV.


    So kannst du mich betrüben!
    Mein Leben und mein Lieben
    Es muß sich wieder flüchten
    Ins Innerste hinein.
    Du konntest mich verkennen
    Mein reines Herz mißdeuten,
    Drum will ich streng dich meiden
    Und nimmer bin ich dein....

  • V.

    V.

    Was ist die Liebe?


    Was ist die Liebe? Jenes starke Band
    Das Herz in Herz, und Seel' in Seele einet.
    Ein Sühnungsbogen nach Gewittersturm.
    Die Frucht des Glaubens. Das Symbol der Treue.
    Der Wahrheit Bote. Des...

  • VI.

    VI.

    Seinem Bilde

    Niemals hab' ich mich so sehr gesehnet,
    Mich in deine Augen zu versenken
    Als wie jetzt, wo es doch Thorheit wäre,
    An ein trautes Wiederseh'n zu denken;
    Jetzt, wo ich die Hoffnung aufgegeben,
    Muß dein Bild für...

  • VII.

    Verwandlung

    Wenn ich deinen Brief entfalte,
    Den du weit mir hergesendet,
    Muß ich glauben, muß ich meinen,
    Daß mein Herz sich ganz gewendet!
    Denn es schlägt mit leisem Pochen
    Deiner lieben Schrift entgegen;
    ...

  • VIII.

    Dem Entfernten

    "Ach, laß uns lernen, was die irdische Liebe sein soll -
    Etwas so Reines wie das Licht, so Friedliches
    wie die Unsterblichkeit, wachend über der stürmischen Welt,...

  • Bey diesen brennenden und schwülen sommer-tagen
    Ließ Chloris sich einmahl in ihren garten tragen /
    Und suchte für den brand der sonnen eine klufft /
    Von kühler witterung und schattenreicher lufft.

    Sie setzte sich erhizt bey einem baume nieder /
    Und streckte bald darauff die perlen-volle glieder
    In das...

  •  

     
    Komm / Philirose / schau die nacht /
    Den julep halbverwundter herzen /
    Die zeit / wo wir mit liebe scherzen /
    Hat sich nunmehr zu uns gemacht /
    Das bleiche licht / das itzt erschienen /
    Will uns zur liebes-fackel dienen.

    Entblöße jenes...

  •   1.
    Nicht schäme dich / du saubere Melinde /
    Daß deine zarte reinligkeit
    Der feuchte mond verweist in eine binde /
    Und dir den bunten einfluß dräut.
    Der grosse belt hegt ebb' und flut /
    Was wunder / wenns der mensch der kleine thut.

    2....