•           ’S ist ein Bursch in dem Städtchen,
              Den lieben die Mädchen
    ’S wär schad’, wenn er schiede von uns immerdar;
              Er ist hübsch, offenbar
    5           Sein Auge so klar
    Und dann hat er natürlich gekräuseltes Haar.
              Sein Rock, der ist grau
              Und die Mütze ist blau
    Schneeweiß ist die Weste, als ging’s...

  • [168] Abbitte.

    Heilig Wesen! gestört hab’ ich die goldene
    Götterruhe dir oft, und der geheimeren,
         Tiefern Schmerzen des Lebens
              Hast du manche gelernt von mir.
        
    5 O vergiß es, vergieb! gleich...

  • [5] Abendgebet.

    HErr! wie manches Herz voll Kummer
    Wiegst du jetzt in süsser Ruh,
    Drückst mit Fittigen des Schlummers
    Manches Aug, das weinet, zu!

    5      Doch eh ich das meine schliesse,
    Schau’ es noch zu dir...

  • [57] Abendlied.

    Der Mond ist aufgegangen,
    Die goldnen Sternlein prangen
         Am Himmel hell und klar.
    Der Wald steht schwarz und schweiget,
    5 Und aus den Wiesen steiget
         Der weiße Nebel...

  • Abendphantasie
    nach einem schwülen Sommertage.

    Die Sonn’ ist unter; Schwüle des Tages lag
    Schwer auf der Erde, machte die Blumen der
         Empfindung, machte deine Blumen,
              Lächelnder Phantasus, alle welken.

    5 Du kommst mit neuen stärkenden Labungen,
    Willkommen sey, ambrosischer Abend, mir!
         Von deinen Fittigen gehoben,...

  • [26]
              Abendphantasie.

    Süsses Bild,
    Schwebst mir vor mit leisem Sehnen!
    Klagst mit wehmutsvollen Thränen,
    Tief in Trauerflor verhüllt.

    5      Wonnezeit!
    Ach! Umstralt von...

  • [23] Abschied an den Leser

    Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt,
    Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden:
    So sei mir wenigstens für das verbunden,
    Was ich zurück behielt.

  • Nicht in Thränen, nicht in feigen Klagen
    Wimmre länger, mein verhaltner Schmerz!
    Länger dich in meiner Brust zu tragen,
    Wäre Schmach für dies gekränkte Herz.
    5 Dass ich aus dem Sklavenband mich flechte,
    Das ein Jahr mich trügerisch umschlang,
    Rang ich sieben schlummerlose Nächte;
    Rang ich muthig sieben Tage lang.

         Sieh! ich gab mit...

  • Nimm meinen Kuß im Geist an deinem Rheine,
    Und denke bey den Bechern deutscher Weine
    An einen deutschen Biedermann,
    Den an Neuschottlands westlichem Gestade
    5 Im Labyrinthe menschenleerer Pfade
    Einst deine Seele lieb gewann.

    Erinnre dich, wie bey dem kleinen Male
    Wir auf dem Steine lagen, und die Schale
    Des Kieselbaches in der Hand,...

  • In Griechenland sind, wie die Sagen gehn,
         Bei Aeschylus Tragödien
    Die schwangern Weiber – welche Scene!
    Entbunden worden auf der Bühne.
    5      Gott steh uns armen Christen bei!
    Schrieb dieser Kezer wieder,
    Izt kämen gar – die Jungfern nieder.