Friedrich Hölderlin

  • Sokrates und Alcibiades.

    „Warum huldigest du, heiliger Sokrates,
         Diesem Jünglinge stets? kennest du Grössers nicht,
              Warum siehet mit Liebe,
                   Wie auf Götter, dein Aug’ auf ihn?“

    5 Wer das tiefste gedacht, liebt das lebendigste,...

  • [158] Lebenslauf.

    Hochauf strebte mein Geist, aber die Liebe zog
    Bald ihn nieder; Das Leid beugt ihn gewaltiger;
         So durchlauf’ ich des Lebens
              Bogen und kehre, woher ich kam.

  • [89] Ihre Genesung.

    Deine Freundinn, Natur! leidet und schläft und du,
    Allbelebende,...

  • [85] Hälfte des Lebens.

    Mit gelben Birnen hänget
    Und voll mit wilden Rosen
    Das Land in den See,
    Ihr holden...

  • Hätt’ ich dich im Schatten der Platanen,
    Wo durch Blumen der Cephissus rann,
    Wo die Jünglinge sich Ruhm ersannen,
    Wo die Herzen Sokrates gewann,
    5 Wo Aspasia durch Myrthen wallte,
    Wo der brüderlichen Freunde Ruf
    Aus der lärmenden Agora schallte,
    ...

  • [17] Ehemals und Jetzt.

    In jüngern Tagen war ich des Morgens froh,
    Des Abends weint’ ich; jetzt, da ich älter...

  • [274] Diotima.

    Du schweigst und duldest, und sie versteh’n dich nicht,
    Du heilig Leben! welkest hinweg und schweigst,
         Denn ach, vergebens bey Barbaren
              Suchst du die Deinen im Sonnenlichte,

    5 Die zärtlichgrossen Seelen, die nimmer sind!
    ...

  • [55] Die Wanderung.

         Glückselig Suevien, meine Mutter!
    Auch du, der glänzenderen, der Schwester...

  • Rings um ruhet die Stadt. Still wird die erleuchtete Gasse,
         Und mit Fackeln geschmückt rauschen die Wagen hinweg.
    Satt gehn heim von Freuden des Tags zu ruhen, die Menschen,
         Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt
    5 Wolzufrieden zu Haus; leer steht...

  • [67] Die Liebenden.

    Trennen wollten wir uns, wähnten es gut und klug;
    Da wir's thaten, warum schröckt uns wie...