Nicht in Thränen, nicht in feigen Klagen
Wimmre länger, mein verhaltner Schmerz!
Länger dich in meiner Brust zu tragen,
Wäre Schmach für dies gekränkte Herz.
Dass ich aus dem Sklavenband mich flechte,
Das ein Jahr mich trügerisch umschlang,
Rang ich sieben schlummerlose Nächte;
Rang ich muthig sieben Tage lang.
Sieh! ich gab mit argwohnfreyer Seele
Dir mein ganzes, offnes Herz dahin,
Wähnte dich ein Mädchen ohne Fehle,
Hielt Verstellung für geraden Sinn;
Für Natur, für unbefangne Jugend,
Jene Offenheit, die mich entzückt;
Freute mich der seltnen Mädchen Tugend,
War beglückt – in meinem Wahn beglückt.
Freyheit, Freude, alles was das Leben
Süßes hat, hätt’ ich um dich gewagt;
Eine Welt hätt’ ich um dich gegeben,
Einer Seligkeit für dich entsagt.
Aber dir, vom Leichtsinn fortgerissen,
War die Liebe Thorheit und Gedicht;
Scherzend trieb dein schlummerndes Gewissen
Tändeley mit Treue, Schwur und Pflicht.