• Gott, laß, die ich liebe, laß sie nicht elend werden,
    Mutter, Vater, Geschwister und Freunde meiner Zeit,
    Heb auf in Gnaden, die mit hilflosen Gebärden
    vor dir liegen. Sieh, wie blutet ihr Leid.

    Laß Marianne, mein Weib, in Zuversicht aufwärts schauen,
    daß auf des Sommers Höhe ihr das Glück geschieht.
    ...

  • Hab ich genossen
    das Wunder der Zeit?
    Schon liegt erschlossen
    des Sommers Kleid.

    Hat eine Frau mir
    den Weg verengt?
    Wie schon das Blau mir
    des Himmels sich senkt.

    Geht schon zu Ende
    das glühende Fest,
    halten zwei Hände
    mein...

  • Vorbei am letzten Haus und erstarrten Wiesen,
    wer weiß es, weiß, wie weit mich führte mein Schritt!
    Wo die sinkende Sonne noch Funken schlug aus Gewässern
    und der Schrei verstoßner Vögel den Abend durchschnitt.

    Noch drang der Herbst mit duftendem Atem ins Herz
    und das bunte Kleid lag lachend um seine anmutige...

  • Schön ist es wohl,
    wenn über dem blühenden Dill
    Segler ihre gestreiften Flüge ziehen,
    aber tiefer zittert das Geheimnis,
    wenn seine funkelnden Kreise hinflutet
    zärtliches Gestirn der Liebenden
    über Nachtschatten und Jasmin.
    Sieh, schon zog sie herauf,
    die glühende Dämmerung.
    ...

  • Oh Abend, wo im halberloschenen Brand
    und heitrer sich die hyazinthene Wiese dehnt!
    Im Kuß verschlungen fensterhin gelehnt
    schweigt Herz an Herz betrachtend in das Land.

    Küßtest du so den ungeweihten Mund,
    daß er sich dir entblättre hold im Spiele?
    Verfall, schablonenhaft und bunt
    entgoldet...

  • Oh, wie vergeß ich dies je, den fernen Ruf der Patrouille,
    und dein betrachtendes Antlitz, schweigsam und redend zugleich,
    Ach wie zärtlich geschmiegt in die spiegelnde Fläche des Wassers
    wiegt sich geflügelte Pracht flüchtig und schimmernd dahin.
    Und wir lagen im Gras und lauschten dem Horne des Wächters,
    ist die Erinnerung...

  • Siehe, die einzige Form, hingleitend in wandernden Tagen
    läßt dich den Weg nicht erschaun, himmlisch und ewig erneut.
    Doch in den kreisenden Wundern, dem eilenden Auge nicht sichtbar,
    kündet der Gott sich schon an, so du ihn wartend begehrst.
    Zärtlicher fühlt deine Hand im Morgen die hängenden Locken
    und die erwachende Brust...

  • Über meine Schläfen gleiten
    Atemzüge erster Nacht.
    Aufgewacht
    sind die tiefsten Einsamkeiten.

    Kühle Lippen legt das Dunkel
    liebreich mir an Stirn und Mund.
    Tief im Grund
    liegt ein Wald im Sterngefunkel.

    Selig, wie du Herz und Wangen
    in des Nachtwinds...

  • Und über allen Stunden
    entrauscht das Lied der Zeit,
    nun hab' ich heimgefunden
    zum Glück der Zweisamkeit.

    O weh! Wie mir im Feuer
    ein stolzer Traum zerrann.
    Doch siehe, Herz! ein neuer
    kündigt hold sich an!

    So wollen wir uns fügen
    dem starken Spruch der...

  • Alles Sein ist dunkel,
    Gott allein ist klar.
    Abend ist gesunken
    schwer und wunderbar.

    Keiner ist gestorben,
    Liebe, weine nicht!
    Was zu nicht geworden,
    wird in dir zu licht.

    Nur dein Aug ist trunken,
    doch sie blüht in dir.
    Wenn der Abend...