Die Fackel glüht! - getrost du kühner Schwimmer!
Wohl hat der Lebensstrom gewalt'ge Fluthen,
Doch deines Muthes, deines Herzens Gluthen
Erstarken in des Lichtes Schimmer.
Die Liebe wacht! - ihr Stern verlöschet nimmer,
Und die an ihrem großen Herzen ruhten
Sind fromm gefeit zum Schönen und zum Guten,...
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I.
Die Lehre von der Flüchtigkeit des Lebens
Begann wohl mit dem ersten Liebeskuß,
Es stirbt der Augenblick in dem Genuß;
Das Glück zu fesseln trachtest du vergebens.
Wohl war dies' Thema Gegenstand des Strebens
Der alten Weisen, wie es zum Verdruß
Der jüngsten Gegenwart gereichen muß,... -
Treue Liebe gleicht dem Blüthenbaume,
Der im wunderreichen Frühlingstraume
Plötzlich übersät von Blüthen steht;
Er beschirmt der Nachtigallen Lieder,
Senkt sich zu den bunten Blümlein nieder,
Von der Lüfte Balsamhauch durchweht.
Und wenn rauhe Wetterstürme kommen,
Wenn der Herbst den... -
"Nur eine Nacht der Wonne
Ein ewiges Gedicht,
Und unser Aller Sonne
Ist Gottes Angesicht!"
Novalis
I.
"Nur eine Nacht der Wonne!"
Glücksel'ger Rivalin!
Dem seines Lebens... -
O, Liebe, Liebe! - du gewalt'ge Fei!
Wie furchtbar grausam bist du in der Leidenschaft, -
Wer nennt die Opfer all', du Lorelei,
Die dein geheimnißvoller Strudel hingerafft?!
Ich stehe schaudernd an des Abgrunds Rand -
Gib Antwort mir! - bist du von Gott gesandt? -
Wie hab' ich treu und fest an dich... -
Ach widerlich und eckel war das Leben -
Im Herzen heißer Wünsche grimme Pein
Saß ich gedankenvoll auf hartem Stein;
Dem bitt'ren Unmuth ganz dahingegeben. -
Da fühlt' ich eines Engels lindes Weben -
Mit... -
Komm her, mein Kind! dir hab' ich Nichts zu geben,
Verlassen bin ich, arm und tiefbetrübt.
Und Schmerzen biet' ich der, die treu mich liebt -
Komm, willst du mein sein, in so schwerem Leben?
So fragt' ich Sie, die mir das Herz gegeben,
Die allerschönste Treu' an mir geübt;
Die mich unsäglich liebevoll... -
Am Kirchenthore stand ich mit der Meinen -
Sie neigte still das Haupt dem Benedeiten,
Um mit dem hellen Wasser, dem geweihten,
Im Kreuzeszeichen sich die Brust zu reinen.
Wohl mocht ich ihr ein sünd'ger Ketzer scheinen -
Doch Lieb' ist fromm und klug zu allen Zeiten -
Sie sprengte huldvoll im... -
Als Kind schon hob sich mir in stillem Neide
Die junge Brust beim Ruhm von Männerthaten;
Doch fühlt' ich mich beglückt wenn Frauen nahten,
Im holden Liebreiz, in der Anmuth Kleide.
Sie waren Herzenslust mir, Augenweide!
Ich folgte liebend ihren sanften Pfaden,
Um ihres Liebelächelns Huld und Gnaden... -
Ein Lied an dich hast du mir aufgetragen
Und ich erschrecke ob den süßen Pflichten,
Du glaubst, um Liebeslieder schön zu dichten
Bedürft' es nur die Saiten anzuschlagen!
Vertraulich laß dir ein Geheimniß sagen,
Ein Zauberwort, wonach sich Dichter richten,
Den Inhalt aller lieblichen Geschichten;...