• Du, warst es, Du! erst jetzt auf meiner Bahn
    War mir vergönnt, die Einzige zu sehen,
    Ich jauchzte laut - ich weine zum Vergehen,
    Seit wir zu spät uns in das Auge sahn.

    Ich darf mich der Beglückenden nicht nahn,
    Und wie ein Fremder muß ich ferne stehen,
    Entsagen heißt das blutigste der Wehen,...

  • Heute ganz vor mir enthüllt,
    Göttin, sah ich dich,
    Und es tränkte, vollgefüllt,
    Deine Schale mich.

    Was ich träumend kaum geglaubt,
    Hast du mir geschenkt,
    Hast der Längstersehnten Haupt
    Mir an's Herz gesenkt.

    Und was Liebe geben kann,
    Hat sie gern gewährt...

  • Ich trag' ein herrliches Glück im Sinn,
    Und was ich thue und wo ich bin,
    Es schwebt mir um's Haupt sein warmer Glanz
    Wie ein unbestrittener Königskranz,
    Und die dürftigen Menschen, sie wissen nicht,
    Was mir glüht und leuchtet im Angesicht.

    Denn daß ich dich besessen habe,
    Deren Namen ich...

  • Warum Jedem auf Erden
    Sein Lieb muß sein?
    Was wär's auf Erden
    Ohne die selige Pein?
    Nicht inne zu werden
    Die süßen Weh'n,
    Wie's in deinem Umarmen
    Unter deinem Kuß
    Sich selig vergeh'n
    Und versinken muß -
    Und wiederersteh'n
    Zur seligen Erden
    Unter...

  • Ich weiß es doch, und glaub' es kaum,
    So wunderbar ist mir:
    Ich geh' am Tag als wie im Traum
    Ob all der Lust an dir.

    Und doch im tiefsten Traum ist mir
    So hell und sonnenklar,
    Daß nur ob all der Lust an dir
    Die Welt so wunderbar.

    ...

  • Ich war entflohn dem Festgebrause,
    Weil ich mich längst nach dir gesehnet,
    Und fand mein Kind allein zu Hause,
    Die Thür nur lose angelehnet.
    Doch fest genug verschloß ich sie;
    O sichre Stille, wie noch nie!
    So fügt sich's einmal nur im Leben,
    Als wollten diese Stunde eben
    Sich alle...

  • Es weint ein Vöglein, welches leise
    Durch's stille Herbstgezweige streicht,
    Wenn an des Lenzes frohe Weise
    Einsmals Erinn'rung es beschleicht.

    So weinst du, Herz, mit tiefem Sehnen
    Nach deinem Jugendmai zurück,
    Und sieh, das Rieseln dieser Thränen
    Ist süßer fast als jenes Glück....

  • Weißt du es noch, wie dir im Spiel
    Am Raine des Gartens ein Band entfiel,
    Wie mein bebender Finger mit heimlicher Hast,
    Du süßestes Mädchen, das Pfand erfaßt,
    Und meine Wonne ich nun verborgen
    Entgegengeträumt dem nächsten Morgen? -
    Du weißt es nimmer, denn bald vergißt
    Ein Kind sich selbst, das selig...

  • Laß diesen hauchenden Maienstrauß
    In deinen Busen mich versenken
    Und über diesen Lenz hinaus
    Das holde Geheimniß froh bedenken,
    Daß dieser Frühling in uns erregt
    Zwei neue lebendige Welten,
    Die ewig möchten süß bewegt
    Das Höchste einander gelten,
    Die rastlos verlangend und nie genug...

  • Aus allen Frauen muß ich dich erheben,
    Auf allen Wegen suchen muß ich dich,
    Den einen Ort nur hat die Welt für mich,
    Wo ich dich weilen denken darf und weben.

    Und wie ein Schutzgeist möcht' ich dich umgeben,
    Du, deren einz'gem Bild noch keine glich,
    Die Seele dürstet, dir zu opfern sich,
    Und...