• Laß mich nicht der Flamme wehren,
    Wenn sie ewig mich umfließt,
    Laß mich hastig, hastig zehren,
    Wenn die Kost vergänglich ist!

    Laß mich hüten, mich verehren,
    Was ich nicht besiegen kann;
    Ich verschwende im Entbehren,
    Was mich tödtet, bet' ich an.

    Kenntet ihr der Wüste...

  • Neigung läßt sich nicht erzwingen,
    Nicht gebieten läßt sie sich;
    Als du zuzogst deine Schlingen,
    Arme! da verlorst du mich.

    Doch was höh're Mächte wollten,
    Es geschah; was sorgtest du?
    Jahr auf Jahre, sie verrollten -
    Dieses Herz, es fiel dir zu.

    Floß bis jetzt in...

  • Warum ist mein Herz so weich?
    Warum kann's so leicht vergeben?
    Warum schwimmt's in Wehmuth gleich,
    Wenn die fremden Lippen beben?

    War der Dank mir immer treu?
    Hat mir nie ein Blick gelogen?
    Trieb mich nicht zu stiller Reu'
    Oft ein Wort das mich betrogen?

    Wohl geschah...

  • Zum Liebchen

    Fort durch die stille Pracht
    Schweigender Winternacht
    Send' ich den Liebesgruß,
    Eile zum Flammenkuß!

    Wenn mich der Frost umweht,
    Doppelt die Kraft ersteht,
    ...

  • Vom Liebchen

    Hu, wie in kalter Fluth
    Rinnet das heiße Blut,
    Nachtfrost durchschüttelt mich,
    Winter ist fürchterlich.

    Athem aus off'ner Gruft
    Strömet die eis'ge Luft,
    Schlägt...

  • Die Rosen sind begraben.
    Wohl giebt es Blumen noch;
    Könnt' ich sie alle haben,
    ich wäre traurig doch.
    Wie ist so schwül, so todeskühl,
    Ein Bangen ohne Schmerzen -
    O daß ein sanfter Westwind käm'
    Und mir vom schweren Herzen
    Die dunk'le Wolke nähm'!

    Das Flämmlein ist...

  • Ein Menschenherz - was hat's zu tragen,
    Was hat's zu leiden, weil es lebt!
    Kann's einen Tag wohl ruhig schlagen,
    Wenn's nicht lebendig sich begräbt?

    O namenloser Zug der Erde,
    Warum durchwühlst du meine Brust?
    O sag' mir, wann ich enden werde
    Mit deiner bittersüßen Lust?
    ...

  • Und hätt' ich auch zum Letztenmal
    Auf dieser Welt gesungen,
    Wär' mit des Abends letztem Strahl
    Der letzte Hauch verklungen,
    Heut würd' ich menschlich wieder wach,
    Und pries' im sehnsuchtsvollsten Ach
    Die schöne Erdensonne
    Sammt Herzeleid und Wonne.

    Wohl ist der Raum zu eng, zu...

  • Gekommen und gegangen
    Ist nun schon manches Jahr,
    Seit ich in Lust und Bangen
    An Deiner Seite war;
    Wir freuten uns und blickten
    Voll Muth hinaus in's Land;
    Wir weinten - und wir drückten
    Einander still die Hand.

    So auf bescheid'nen Wegen,
    In Schmerz und Seligkeit,...

  • 1.

    Herr, du kennest meine Sorgen,
    Meine Wünsche kennest du,
    Rängen sie auch tief verborgen
    Namenlos dem Himmel zu.

    Gieb aus deiner Gnaden Fülle,
    Du der beten mich gelehrt,
    Was in...