Die Rosen sind begraben.
Wohl giebt es Blumen noch;
Könnt' ich sie alle haben,
ich wäre traurig doch.
Wie ist so schwül, so todeskühl,
Ein Bangen ohne Schmerzen -
O daß ein sanfter Westwind käm'
Und mir vom schweren Herzen
Die dunk'le Wolke nähm'!
Das Flämmlein ist verglommen,
Wo blieb die lichte Pracht?
Verschwieg'ne Seufzer kommen
Wie Schauer in der Nacht;
Ein ruhend Geh'n, ein ringend Steh'n,
Ein Frieden ohne Freude -
O daß ein Sturm von Osten flög'
Und mich dem stummen Leide
Mit kräft'ger Hand entzög'!
Dort liegt die welke Blüthe,
Und hier ein Häufchen Staub,
Ein Aug', das Seele glühte,
Des Abendwindes Raub -
Die schöne Brust voll Lebenslust
Auch sie dahin? - O Zagen,
Das namenlos die Pulse drückt,
Wer kann, wer darf dich fragen:
Welch Lächeln du erstickt?
Und auch die liebste Habe
Und auch die treuste Hand
Verfällt dem dunklen Grabe -
Kein göttlich Liebesband
Befreit das Roth vom blassen Tod -
D'rum wollt's geduldig sehen,
Wenn ich so still so tief betrübt,
Weil Alles muß vergehen,
Was Er und ich geliebt.