Ein Menschenherz - was hat's zu tragen,
Was hat's zu leiden, weil es lebt!
Kann's einen Tag wohl ruhig schlagen,
Wenn's nicht lebendig sich begräbt?
O namenloser Zug der Erde,
Warum durchwühlst du meine Brust?
O sag' mir, wann ich enden werde
Mit deiner bittersüßen Lust?
Es drückt die Seele kein Verschulden,
Und Lieb' und Hoffnung sind so nah -
Und immer ist ein Weh zu dulden?
Und immer ist die Thräne da?
Dich schwor der Himmel zu beglücken,
Du bist's mein Herz durch eigne Wahl -
Ach und in Meeren von Entzücken
Find'st du den einen Tropfen Qual?
An Wonnegluthen sich verzehren,
Zu schmelzen in der Wehmuth Schooß,
Auf neue Lust den Kelch des Schmerzes leeren
Ist deines Klopfens unbezwinglich Loos! -
Und doch - für welche Götterfreude
Tauscht' ich dein wollustreiches Weh? -
So trinke denn getrost mein Herz und leide,
Und sprich den Segen und vergeh'!