[101]
CLXVI.
Still zu deinem Buche greifst du,
Zum Pokale greift Hafis;
Zur Vollendungskrone reifst du,
Zum Verderben reift Hafis.
5 In gewohnter Schranke bleibst du,
...
[101]
CLXVI.
Still zu deinem Buche greifst du,
Zum Pokale greift Hafis;
Zur Vollendungskrone reifst du,
Zum Verderben reift Hafis.
5 In gewohnter Schranke bleibst du,
...
Sie segeln zum verhängnißvollen Hafen,
Denn ihnen ist des Herrn Geheiß erschollen,
Zum Port, in dem die Weltgeschicke schlafen.
Und ob sie selbst, ob die sie sandten, grollen
5 Dem, was sie thun – die Schlafenden zu wecken
Gebeut der Herr, und fragt nicht, ob sie wollen.
Und wie sie zögern noch, im wirren Schrecken
Vor...
[6]
Stimmen des Palatin.
Stachelfeigen und Kakteen
Prunken jetzt im Heiligthum
Cäsars, und die Palmen wehen
Kühlung in’s Triklinium.
5 Wo die Füße scheuer Sklaven
Lautlos...
[57] Stoßseufzer.
Unbequemer neuer Glauben!
Wenn sie uns den Herrgott rauben,
Hat das Fluchen auch ein End’ –
Himmel-Hergott-Sakrament!
5 Wir entbehren leicht das Beten,
Doch das Fluchen...
Es wüthet der Sturm,
Und er peitscht die Well’n,
Und die Wellen, wuthschäumend und bäumend,
Thürmen sich auf, und es wogen lebendig
5 Die weißen Wasserberge,
Und das Schifflein erklimmt sie
Hastig mühsam,
Und plötzlich stürzt es hinab
In schwarze, weitgähnende Fluthabgründe –
10 O Meer!
Mutter der Schönheit, der...
Sturmpetition der Enten.
Wir Enten kommen zum neuen Jahr
Zu Euch, Ihr Zeitungs-Schreiber!
Ihr lebt von uns ja ganz und gar,
Wir füttern Eure Leiber!
5 Vom Pascha, Schah und Hospodar,
Sind wir Depeschen-Treiber!
Jetzt ist es Zeit, jetzt rückt heraus
Mit Eurem schönen Honorare!
Der Schnee ist stark, die Post bleibt aus,
10...
Eine kleine Stellung, ein kleiner Orden
(Fast wär’ ich auch mal Hofrat geworden),
Ein bißchen Namen, ein bißchen Ehre,
Eine Tochter „geprüft“, ein Sohn im Heere,
5 Mit siebzig ’ne Jubiläumsfeier,
Artikel im Brockhaus und im Meyer ...
Altpreußischer Durchschnitt. Summa Summarum,
Es drehte sich immer um Lirum Larum,
Um Lirum Larum...
[34] SUPERAVIT
Nie kann ganz die Spur verlaufen
einer starken Tat; dies lehrt
zu Konstanz der Scheiterhaufen;
denn aus tausend Feuertaufen
5 steigt der Hochgeist unversehrt.
Bis zu uns her ungeheuer
ragt...
[128] Sylvester-Nacht.
Das Dorf ist still, still ist die Nacht,
Die Mutter schläft, die Tochter wacht,
Sie deckt den Tisch, sie deckt für zwei,
Und sehnt die Mitternacht herbei.
5 Wem gilt die Unruh? wem die...
[241]
Sylvester an die Frauen.
Schlechte Zeiten, schlechte Zeiten!
Also hört von allen Seiten
Man wohl täglich kläglich schrei’n.
In der Stadt und auf dem Lande,
5 Überall, ’s ist eine Schande...