• 5.

    5.
    Ich kann jedwedes Ungemach ertragen,
    Gerüstet bin ich wider Schicksalstücken,
    Nie wird ein Leid mich ganz zu Boden drücken,
    Im tiefsten Kern mich treffen nie und schlagen.

    Nur Eines zähl' ich zu den höchsten Plagen:
    Durch Liebe nicht beglückt sein und beglücken;
    Will solches Glück das...

  • 6.

    6.
    Der Liebe Werth schätzt nur, wer viel gelitten,
    Wem neues Leid schuf jegliches Erwachen,
    Wer stets durch Nacht und Sturm den Lebensnachen
    Gezwängt und doch sich Frieden nie erstritten.

    Wer stets durchs Leben ging mit leichten Schritten,
    Wer froh genoß des Glückes Siebensachen,
    Des Herz...

  • 7.

    7.
    Das ist des Frühlings Gruß, der wunderholde,
    Sanft kost der Wind mit Fluthen, spiegelglatten,
    Die Welt wird hell, es grünen neu die Matten,
    Es sproßt am Strauch die junge Blüthendolde.

    Zu Wolken auf, umsäumt vom Sonnengolde,
    Blick' ich im Traum, mich lockt's in Waldesschatten
    Im Herzen...

  • 8.

    8.
    Liebesahnung
    Gar lieblich ist's, o wohl! und süße Pflicht,
    Erprobten Bund unwandelbar zu pflegen,
    Erkornem hold treufesten Sinn zu hegen,
    Bis todumflort erlischt des Auges Licht.

    Doch schöner ist...

  • 9.

    9.
    Blitz der Liebe
    Sie sitzen jahrlang zimperlich am Theetisch,
    Und mählich wird ein matt Gefühl geboren,
    Ein zücht'ger Kuß - es wird der Bund beschworen,
    Und ihren Segen giebt Mama pathetisch.

    Ich...

  • Der Morgen dämmert. Ich kam nachhause.
    Ich sitze im Lehnstuhl. Die Lampe glüht ...

    Wie schön du warst, o Sünde!
    Im spanischen Wurf.
    Im weißen Nachtkleid.
    Schlummernd ...
    Lieblos!
    Und ich sehe nicht mehr, die mich lieben,
    sehe die Welt nicht mehr,
    sehe nur dich ......

  • Grau krochen Tage, ohne Glanz,
    lange Tage, viele Tage.
    Wir waren beide krank und grau,
    die wir uns trafen in glanzlosen Tagen.
    Da frug sie wohl ängstlich,
    das scheue Kind:
    "Sage - sage!
    Wieweit ist's bis zur Sonne?"

    Und einmal neigte ich über sie,
    küßte lächelnd ihre...

  • Nach langem Tag kam endlich nun der Abend.
    Ein Wetterleuchten am fernen Erdrand.
    Kühler Wind strich lösend übers Feld.

    Sie sprach zu ihm, so still, so mild, so traurig:
    "Du armer Mann, du hast mich nie geliebt.
    Du liebtest die Liebe.
    Und auch nur, weil sie ewig ist.
    Du liebst die Ewigkeit,...

  • Silberne Birke am Bach,
    treibendes Eis, und
    fliehende Winterwolken ...

    Freue dich!
    Alles kommt wieder,
    Sonne,
    grünende Fluren,
    himmlisches Blau -
    und Liebe! ...
    Du Liebe ...

    Drohe mir nicht mit schalkhaftem Finger,
    liebliches...

  • Frühling! -
    Durch die grüne Landschaft schritten sinnend
    schöne Frauen, wie sie liebt der Frühling,
    ernste lichtgereckte Huldgestalten,
    die den Himmel stolz und sicher tragen.
    Und im Zug zuhinterst sah ich Eine,
    die ich heiß gekannt in heißem Jahr,
    eine sonnesüße Sünderin.
    Um die Schultern...