• [87] Am Kochbrunnen in Wiesbaden.

    Brodelnd, wie aus einem Riesenkocher,
    Steigt das Wasser aus der Tiefe aufwärts,
    Unerschöpflich und in gleicher Fülle. –
    Wallend, dampfend...

  •      Am Kreuzweg wird begraben
    Wer selber sich brachte um;
    Dort wächst eine blaue Blume,
    Die Armesünderblum’.

    5      Am Kreuzweg stand ich und seufzte;
    Die Nacht war kalt und stumm.
    Im Mondschein bewegte sich langsam
    Die Armesünderblum’.

  • [88] Am Marienbrönnlein.
     (Im Nerotal.)

    An deinem Born hab’ ich geruht
    Und mich gelabt an deinem Naß,
    Im Julibrand, in Mittagsglut –
    Du spendest ohne Unterlaß.

    ...

  • [37] Am Morgen nach einem Sturm.
    Im Molo di Gaeta.
    [27. April 1819]

    Hast einmal wieder gestürmt?
    Wildes, tobendes Element,
    Wider Erd’ und Himmel
    Feindlich kämpfend angerennt?
    5 Töricht! Fruchtlos!
    Sieh! Die Erde steht unbewegt
    Und der Himmel wölbt sich heiter glänzend,
    Lächelnd über sie und dich.
    Du aber bist taub...

  • [52] Am Rande der Nacht

    Meine Stube und diese Weite,
    wach über nachtendem Land, –
    ist Eines. Ich bin eine Saite,
    über rauschende breite
    5 Resonnanzen gespannt.

    Die Dinge sind Geigenleiber,...

  • [78] Am Rhein.

    Von Westfalens roter Erde
    Kam ich zu des Rheines Borden,
    Zu den Bergen, zu den Burgen
    Und zu seinen Rebenhügeln. –

    5 Zog als lustiger Poete,
    In der Hand den...

  • [72] Am Sachsenplatz: Die Nachtigall

    Es sang eine Nacht …
    Eine Nachti..
    Ja Nachtigall am Sachsenplatz
    Heute morgen. – Hast du in Berlin
    5 Das je gehört? – Sie sang, so schien...

  • [146] Am Scheidewege

    Der schwere Fluch, der auf dem Haupt mir lastet,
    Drückt mich darnieder in den Straßenkot;
    O Gott, o Welt, erbarmt euch meiner Not;
    Ihr wißt, weswegen ich ihn angetastet.

    5 Ihr wißt, ihr...

  • [142] Am Schluß des Jahres 1849.

    Die Glocken hallen dumpf am Jahresende,
    In diesen schweren unheilvollen Zeiten
    Ins Grab die deutsche Freiheit zu geleiten –
    Ach! ohne Hoffnung daß ihr Los sich...

  • [51]

     Am Teich.

    Ich kenne dich, du schwarzer Teich,
    Genau weiß ich den Tag,
    Als eine Todte still und bleich...