• [5] Der erste Schnee.

    Die Sonne schien, doch Winters Näh’
         Verrieth ein Flockenpaar;
    Es gleicht das erste Flöckchen Schnee
         Dem ersten weißen Haar.

    5 Noch wird – wie wohl von lieber Hand...

  •      Mag da draußen Schnee sich thürmen
    Mag es hageln, mag es stürmen,
    Klirrend mir an’s Fenster schlagen,
    Nimmer will ich mich beklagen,
    5 Denn ich trage in der Brust
    Liebchens Bild und Frühlingslust.

  • [46] Schnee

    Zwischen den Bahngeleisen
    Vertränt sich morgenroter Schnee. – –
    Artisten müssen reisen
    Ins Gebirge und an die See,
    5 Nach Leipzig – und immer wieder fort, fort.
    Nicht aus Vergnügen und...

  • [261]

         Unter’m Schnee.

    Unterm Schnee liegt öd’ und traurig,
    Klang- und lautlos, bang’ und schaurig,
    Aller Erdenschmuck versteckt
    Und mit ernster Nacht bedeckt.

    5 Unterm Schnee ruht vieles Leben,...

  • Mond und Schnee, wie lieblich fließet
    Euer sanfter Schein zusammen!
    Stundenlang kann ich versenken
    Aug' und Seele in die weißen
    Lichtumflossenen Gefilde;
    Doch ich hab' die stille Wehmuth
    Manchmal nicht gewußt zu deuten,
    Die aus ihnen mir entgegen
    Wehet, wie ein leiser Zauber.
    ...

  • In des Nordens rauhen Fernen
    Wohnt der Heimat stilles Glück,
    Ach, wie sehnt nach ihren Sternen
    Sich mein Auge trüb zurück.

    "Ist dir nicht dein Wunsch geworden?
    Holder Süden ist ja hier -
    Wieder zu dem kalten Norden
    Zittert der Magnet in dir?

    Auf des Wunsches...

  • Es klingeln und schweben
    Die Schlitten durchs Tor,
    Das lustbare Leben
    Lockt alle hervor.
    Feldwärts allein
    Im Kämmerlein
    In Zöllners Haus
    Schönliebchen schaut zum Fenster hinaus.

    Sie starret und harret
    Des Grafen so lang,
    Sie harret und starret,...

  • Ich eile durch die dunklen Gassen,
    Der Regen sprüht, der Wind erwacht;
    Noch fühl' ich deines Arms Umfassen,
    Noch auf den Wangen, auf den blassen,
    Brennt heiß die Glut, die du entfacht.

    O Frühlingsglanz im Regensprühen,
    O Lenz im Schnee! Wildselig Glück!
    Vergessen Welt und Leid und Mühen,...

  • Laß in dein Narrenherz den Winter ein.
    In Gärten schwärmtest du mit Ungestümen
    und wolltest lächelnd deine Blumen rühmen.
    Da ließ der andern Lachen dich allein.

    Doch oft im Dunkel wuchs aus deiner Pein
    ein großer Glanz und lag auf allen Beeten.
    Und plötzlich sahst du Wege, nie betreten,
    und...

  • Der Schnee fällt leise. Schläfst Du, süße Freundin?
    Der Hund liegt still, von Deinem Schlaf besonnt.
    Orion funkelt mit den sieben Zeichen,
    Und Sirius steht tief am Horizont.

    Wohin entführt Dich dies Gesicht, Geliebte?
    Das Traumschiff gondelt über mein Gedicht.
    Dein Haar, gelöst auf weiter Winterreise,...