• Das war ein seltsam Leben,
    darin mein Schritt mich führt.
    Sie hat, was ich gegeben,
    mit keiner Hand berührt,

    Nur mit den Fingerspitzen
    hat sie es fortgetan,
    dies alles zu besitzen,
    es lag ihr nichts daran.

    So seltsam ist das Ganze,
    unsäglich schal und...

  • Ach, an diesem trüben Tage
    Geht mir Kraft und Lust von hinnen,
    Liege träumend dir am Herzen:
    Wie der Tag, so ist mein Sinnen.

    Denken muß ich immer wieder,
    Will ich deine Wangen küssen,
    Daß sie, ach, in kurzen Tagen
    Bleichen und verwelken müssen.

    Denken muß ich, daß...

  • In deinem ganzen Leben
    Berührt dich nur einmal
    Der tiefen, wahren Liebe
    Beseligender Strahl;

    Und was du früher fühltest,
    Was später dich erregt,
    So war dein Herz nur ein Mal,
    So wird's nie mehr bewegt.

    Du kannst die Rose zwingen
    Im Winter dir zu blüh'n,...

  • Wo nur dem Leben Lust erblüht,
    Wo freudiger ein Auge glüht,
    Wer nahet gleich? die Liebe!
    Und wo ein Aug' in Thränen bebt,
    Wo zagender ein Herz sich hebt,
    Wer ist so nah, als Liebe?

    Der Lust gesellt sich stets das Leid,
    Doch ist dem Herzen nimmer weit
    In Leid und Lust die Liebe -...

  • Ich bin dir treu. - Treu wie der Tod das Leben
    bewacht, beweint, zu neuem Sein erweckt,
    will ich mit meiner Liebe dich umgeben,
    bis mich die Treue selbst zu Boden streckt.

    Ich will dir fern sein. - Wie das Sonnenfeuer
    aus fremden Welten uns erwärmt, erhellt,
    will ich dich leiten; fern und um so treuer,...

  • Ich sollte dir es nimmermehr verzeihen,
    Daß mich dein Reiz um jenen Bann betrog,
    Den einst mit strenger Hand ich um mich zog,
    Dem Segen mich der Einsamkeit zu weihen.

    Es galt, von jenem Fluch mich zu befreien,
    Der Freud und Leid des Daseins zürnend wog
    Und Gift und Haß aus allen Quellen sog,...

  • Die wen'gen Jahre, die wir leben,
    Die möcht' ich alle, alle Zeit
    Zu deinen Füßen sitzend träumen
    In sel'ger Selbstvergessenheit.

    Denn was du immer zu mir redest,
    Ich werde deines Tons nicht satt.
    Bald dünkt mich jeder Tag verloren,
    Dem nicht dein Aug' geleuchtet hat....

  • Wie soll ich Dir, o Herrinn würdig danken,
    Daß Deine Huld vergönnt Dir zu entfalten,
    Was ich im kühnsten Aufschwung der Gedanken
    Nur kaum gewagt in Worte zu gestalten!

    Dein Blick, Dein Wort durchbrach der Demuth Schranken;
    Nun hab' ich nichts vor Dir geheim zu halten,
    Gefesselt hast Du meiner Sehnsucht...

  • »Weißt du noch«, so frug die Eintagsfliege
    Abends, »wie ich auf der Stiege
    Damals dir den Käsekrümel stahl?«

    Mit der Abgeklärtheit eines Greises
    Sprach der Fliegenmann: »Gewiß, ich weiß es!«
    Und er lächelte: »Es war einmal –«

    »Weißt du noch«, so fragte weiter sie,
    »Wie ich...

  •  
    Erglüht in Liebesseligkeit
    Hielt ich dich heiß umfangen,
    In wonniger Versunkenheit,
    In zitterndem Verlangen.

    Mein Hauch zerfloß in deinem Hauch,
    Mein Aug' schwamm in Entzücken,
    Und selig sah ich deines auch
    Mit Perlen hell sich schmücken...