Hermann Rollett

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    Der Frühling ist verklungen,
    Verduftet und verblüht,
    Versunken und versungen,
    Verschwommen und verglüht.

    Die Liebe ist geblieben,
    Sie dehnt die Flügel weit, -...

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    Dein dunkles Auge hat mich angelacht,
    So wie die zaubervollste Frühlingsnacht.

    In deinem Antlitz eine Helle lag,
    So wie im allerschönsten Frühlingstag.

    Dein langes Haar...

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    Das war ein stiller Frieden,
    Der liebend mich umflog,
    Als ich, von dir geschieden,
    Durch grüne Wälder zog.

    Ich hab' durch laute Gassen
    Getrieben mich im Schmerz,...

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    Das war ein Balsam für mein wundes Herz,
    Das war ein kühler Thau für meine Seele,
    Die, schon verschmachtend, trank den heißen Schmerz,
    Daß nicht der kalte Gram zu Tod sie quäle.

    Das...

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    Wie selig auch in voller Lieb'
    Man sich umfangen mag,
    Noch keine Lieb' allewig blieb
    Befreit von bösem Tag.

    An solchem Tage zieht es schwül
    Gewitterhaft herum, -...

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    Wie lacht die Flur im Frühlingsschein -
    Die Rosenflammen glühen! -
    Doch möcht' ich keine Rose sein,
    Könnt' ich nicht still am Busen dein
    Mit süßem Duft erblühen.

    Wie...

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    Wie freudig auch die Woge fluthet
    Im sonnenlichtverklärten Strom,
    O sieh' nur, wie sie dunkel blutet,
    Wenn glühendroth der Tag verglomm.

    Und wie auch meiner Liebe Gluthen,...

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    Wenn still den Blick ich senke
    Tief in dein Angesicht,
    Weißt du, was oft ich denke?
    Kind, das erräthst du nicht! -

    Da denk' ich oft im Stillen -
    Aus tiefgeheimem Trieb...

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    Wenn oft in trautem Kreise
    Kein Mund ein Wort mehr sprach,
    Da soll ein Engel leise
    Hinfliegen durch's Gemach. -

    O diesen schönen Glauben,
    So blumenhaft erblüht,...

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    Das Vöglein sang vom grünen Baum
    Sein Lied der ew'gen Liebe, -
    Da träumten einen süßen Traum
    Die hellen Blüthentriebe.

    Da wiegte sich, vom Grün umlaubt,
    Der...