Frieda Port

  • Als du heute früh erwachtest,
    Ob du denn getreulich dachtest:
    "Übermorgen!"?

    Wie das eine Wort so schön ist,
    Daß die Luft heut voll Getön ist:
    Übermorgen!

    Weit wirft unser Glück sein Glänzen -
    ...

  • Ich fürchte mich vor unsrer großen Liebe!
    O hätte sie, wie Andrer Liebe, Schranken!
    Kein Unglück konnte je mein Herz zerquälen,
    Wie diese furchtgeborenen Gedanken.

    Wie sollen wir mit engen Menschenseelen
    All diesen Jubel,...

  • Wie zürnt' ich dir voll Ungestüm und grollte
    Zu jeder Frist,
    Daß ich so theuer nie dir werden sollte,
    Wie du mir bist!

    Doch seit mich heut dein voller Blick getroffen,
    Erschreckt mich's fast,
    Daß du mein Zagen...

  • So kommst du heute nicht? Du willst mir grollen,
    Auch war ich gestern schwerlich zu verstehn.
    Wir können aber nicht, wenn wir auch wollen,
    Jetzt von einander gehn.

    Wir haben schon verlernt, den Ton zu meiden,
    Der offen kund...

  • So wie der Gott des Stromes Lauf
    Durch weit entfernte Gauen lenkt,
    Und hält durch ein Gebirg ihn auf,
    Eh' er die freie Bahn ihm schenkt:

    So lenkt er meines Herzens Glut;
    Wer weiß, wann sich das Glück erschließt?...

  • Nicht alle Schmerzen heilt der Schlaf,
    Und nicht so bald wirst du gesund,
    Wenn dich ein Wort zu tödtlich traf
    Aus einem allzu lieben Mund.

    Wie viel ein solches Wort entdeckt
    Und dir erklärt mit einem Mal!
    Wie's...

  • Du klagst aus deiner Herzenstiefe,
    Kein Wörtchen Liebe,
    Kein Hauch Erhörung leb' in meinem Briefe.

    Ja, unser Beider Leid wird ewig währen.
    So starke Flammen,
    Die mich bedrohn, wie wagt' ich, sie zu nähren?...

  • Heute Morgens gab mir - warum gerade
    Heut! - die kleine Blonde, die stets am Wege
    Auf mich lauert, schelmisch ihr kleines Sträußchen,
    Anfangs verbergend -

    Heute zwischen Rosen und Nelken gab sie
    Mir die Blume brennende...

  • Wunderbar und immer besungne, niemals
    Mit dem Wort ergründete Macht des Eros,
    Alle Dichter sollen, so lang sie leben,
    Eifrig bemüht sein

    Dich zu kennen, dich vor beglückten Menschen
    Laut zu preisen, daß an der Tage letztem...

  • In einem Frühlingsstrauße
    Ein kleines weißes Veilchen
    Aus deinen Händen duftet
    Mir durch das ganze Zimmer.

    Es ist verzaubert, denk' ich,
    So sind auch deine Worte;
    Wie könnte sonst die Seele
    Mir stets...