Sonnet
Jetzt da daß grosse Liecht der Sonne zu uns dringet/
Verendert sich geschwind die kalte Winterszeit/
Es weicht dem Phoebus auch deß Eises härtigkeit/
Die warme Frülings Lufft den liechten Schnee bezwinget
Mein abgemattet Hertz...
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O Du verworffner Brieff/ bist du nun wieder kommen?
Wie/ daß der Liebsten Handt dich nicht hat angenommen?
Was war die Ursach doch daß sie dich wolte nicht
Anstrahlen/ wie sie pflegt mit jhrer Augen Liecht?
War denn jhr stoltz Gemüth so gar auff dich ergrimmet?
Für war dem wird so seyn: Ihr Angesicht das glimmet... -
Frag' nicht, warum ich still betrübt
So oftmals vor Dir stehe! -
Die ich am meisten einst geliebt,
Thaten so oft mir wehe.
Ich schloß den Schmerz im Busen ein,
Ich hielt den Gram in Banden.
Die mir am nächsten sollten sein,
Haben mich nicht verstanden!
... -
Nur hie und da noch Lampenschein
In einem Schlafgemach;
Nur hier und da noch schleicht zum Frei'n
Ein Kätzlein über's Dach.
Im West statt rother Abendgluth
Erglänzt ein falber Strich;
Die Nacht ist still und alles ruht.
Warum nicht ich?
... -
Nicht mehr wandern darf ich durch dein Antlitz
plötzlich falle ich in deiner Augen tiefe Schlucht
alle Berge schlagen über mir zusammen
mit den Wellen deines Haars
wirf des Lachens Rettungsring
ganz dünn
ist meine Stimme
und wird zerreißen
meinen Wurzeln schließt die Hand dein Felsen... -
Und wenn man auch beinah vor Sehnsucht stirbt,
Es ist doch besser, wenn man garnicht liebt.
Drum, wenn Dich wieder mal ein Mann umwirbt,
Bedenke, was es dann für Aerger gibt.
Bedenke dies zum Beispiel: Eifersucht;
Doch eine Hölle, ziemlich Tag und Nacht.
Ich anempfehle tunlichst schnelle Flucht,... -
Ich gehe wie mein eigner böser Geist
In meiner Wohnung um und um und um.
Mein Schatten folgt mir eilig, still und stumm,
Ich fühle eng und lauernd mich umkreist,
Ich fühle mich verloren und entgleist.
Du bist nicht da. - Das macht die Welt so dumpf.
Ich höre nichts, als meinen eignen Schritt,... -
Über Liebe, über Ehe,
Denke wie Du willst und magst;
Doch erzähle davon nicht.
Denn wie ich das übersehe,
Ist doch Irrtum, was Du sagst,
Ist doch Irrtum, was man spricht.
Was man sieht aus grosser Nähe,
Was Du tust, und was Du wagst,
Zeigt ein wechselndes Gesicht.
... -
VII.
Kan wol einer mir ansagen/
daß er sehr verliebet sey?
Niemand/ hoff ich/ wird sich klagen
über solche Gauckeley.
Venus doch zu Damon spricht/
Du/ und Laura/ glaubt es nicht.
Die verliebten Augenblicke
brennen Hertz und Geister an/
daß man sich bey... -
1.
Habt danck/ ihr schönen Augen-Lichter/
Daß ihr die meinen habt verschmäht/
Das Spiegel-Glaß/ der Jungfer Richter/
Urtheilt nur/ wie ihr aussen seht.
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